Samsung The Frame im Test

Samsung The Frame im Test

Er hängt an der Wand, sieht wie ein Bild aus, ist jedoch ein LCD-Fernseher: The Frame von Samsung sorgt dafür, dass kein riesengroßes schwarzgraues Rechteck mehr den Anblick des gemütlichen Wohnzimmers stört.

Das Problem bei Fernsehern ist, dass sie in ausgeschaltetem Zustand nicht gerade den schönsten Anblick bieten. Wie gemütlich man sich auch eingerichtet hat – im Zimmer steht oder hängt stets ein riesiges dunkelgraues Rechteck. Mit dem Trend zu größeren Geräten wird auch die trostlose Fläche größer. Für alle, die sich damit nicht abfinden wollen, hat Samsung „The Frame“ herausgebracht. Der Fernseher sieht aus wie ein Bilderrahmen und zeigt – sobald sich jemand im Raum aufhält – Gemälde oder Fotos an. Er wirkt dadurch wie ein Kunstwerk, vor allem wenn er an der Wand befestigt ist. Wir haben The Frame getestet.

Elegante Hardware

Was die Technik betrifft, ist „Der Rahmen“ ein Ultra-HD-LCD-Fernseher. Er hat einen sehr schmalen Rand, ist ansonsten aber weder besonders dünn noch besonders leicht, vielmehr erinnert er an einen etwas dickeren Bilderrahmen. Die Verarbeitung ist sehr gut und auch die in Weiß gehaltene Fernbedienung sieht ansprechend aus.

Wie andere hochwertige Samsung-Modelle kommt auch The Frame mit der One-Connect-Box. In ihr steckt die eigentliche Hardware mitsamt allen Anschlüssen und dem Netzteil. Die Box ist mit einem einzigen unscheinbaren weißen Kabel mit dem eigentlichen Display verbunden, auch das Stromkabel steckt an der Box. Der Vorteil ist, dass man die One-Connect-Box beispielsweise in einem Regal platzieren und alle Geräte daran anschließen kann, ohne dass ein weiteres Kabel zum Bildschirm führt.

Pfiffige Montage

The Frame ist in erster Linie dafür ausgelegt, an der Wand montiert zu werden. Mit den mitgelieferten Wandhalterungsadaptern lässt sich der Fernseher so aufhängen, dass er komplett plan auf der Wand aufliegt. Über optional erhältliche Dekorahmen kann man The Frame beispielsweise einen Holzlook verpassen, um ihn noch besser an die Räumlichkeiten anzupassen. Alternativ lässt sich das TV-Gerät wie sonst üblich mithilfe von Standfüßen aufstellen. Diese werden mitgeliefert und müssen nur auf der Unterseite eingesteckt werden.

Mittelmäßige Performance

Die Bildqualität des Fernsehers ist befriedigend, kommt aber nicht an die der hauseigenen Top-Modelle heran. Gerade Samsungs QLED-Serie bietet mit ihrer enormen Strahlkraft und (je nach Modell) Local Dimming ein viel besseres Bild. Abgesehen von der Helligkeit ist vor allem der Betrachtungswinkel verbesserungswürdig. Von der Seite verliert das Bild sichtbar an Kontrast. Dafür hat das Gerät einen guten Schwarzwert. Auch der Sound ist nur mittelmäßig. Die Bässe klingen dumpf und die ma-ximale Lautstärke lässt zu wünschen übrig.

Hightech-Kunststück

Das eigentliche Highlight von The Frame ist die Anzeige von Kunstwerken. Nach einem Druck auf die Ein/Aus-Taste auf der Fernbedienung schaltet sich der Fernseher nicht ab, sondern wechselt in den Kunstmodus, in dem ein zuvor festgelegtes Bild angezeigt wird. Dabei reduziert das TV-Gerät automatisch die Helligkeit, sodass erst beim zweiten Hinsehen ersichtlich ist, dass es sich nicht um ein echtes Bild, sondern um einen LCD handelt. Gleichzeitig hält sich so der Stromverbrauch in Grenzen – von rund 150 Watt im Normalbetrieb sinkt er im Kunstmodus auf unter 50 Watt. Das Gerät läuft aber nicht permanent, sondern erkennt per Bewegungsmelder, ob sich jemand im Raum befindet. Ist niemand anwesend, schaltet es sich ganz ab; betritt man den Raum, wird wieder das Kunstwerk angezeigt. Über ein längeres Drücken der Ein/Aus-Taste lässt sich der Fernseher übrigens jederzeit auch ganz „gewöhnlich“ vollständig ausschalten.

Im Kunstmodus stehen aktuell 100 Werke von über zwei Dutzend Künstlern zur Auswahl. Über einen kostenpflichtigen Zugang (4,99 Euro pro Monat) erhält man Zugriff auf den „Art Store“ und kann dort auf zahlreiche weitere Kunstwerke zugreifen. Alternativ lassen sich aber auch eigene Bilder oder Fotos anzeigen.

Fazit: Die Idee, den Fernseher in eine Art Ruhemodus zu versetzen und Kunstwerke oder Bilder anzuzeigen, solange Personen im Raum sind, ist clever. Wer sich bisher immer am schwarzen Klotz im Wohnzimmer gestört hat, findet hiermit die Lösung. Die Umsetzung ist Samsung gelungen; schade ist nur, dass Bild- und Tonqualität nicht besser sind.

Samsung The Frame (UE55LS03N)

➜ 55"(140 cm)-Ultra-HD-LCD-TV
➜ Edge LED, HDR, HLG
➜ DVB-T/​-T2/​-C/​-S/​-S2-Tuner, CI+
➜ No-Gap-Wallmount, One-Connect-Box
➜ 4 x HDMI, 3 x USB, LAN, WLAN, BT
➜ Diverse optionale Deko-Rahmen
➜ 123,5 x 70,6 x 4,3 cm, 18,6 kg
➜ Preis: ca. € 1.600,-

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