Dyson 360 Eye im Test

Dyson 360 Eye im Test

Extra für den neuen Saugroboter hat Dyson ein 360-Grad-Vision-System entwickelt, mit dessen Hilfe der Haushaltshelfer erkennt, wo er sich befindet, wo er bereits war und wo er noch reinigen muss. Bedient wird der Roboter ganz bequem über das Smartphone. Wie sich Dysons Einstieg im Markt für Saugroboter schlägt – wir haben den Praxistest gemacht.

Saubsaugen zählt zu den notwendigen Arbeiten im Haushalt, die man sich gerne ersparen würde. Eine Reinigungskraft? Muss man sich leisten können – und irgendwie ist das auch ein wenig old school. Die verspielte Alternative für Technikliebhaber: der Staubsaugerroboter. Dyson bringt in Kürze den 360 Eye auf den Markt. Es ist der erste Roboter der für ihre beutel- und rotorflügellosen Staubsauger bekannten Firma.

Zur Inbetriebnahme muss der Roboter zunächst über die mitgelieferte Wandladestation aufgeladen werden. Damit er später dorthin zurückfindet, sollten um diese herum 50 cm Platz sein. Außerdem gilt es, die „Dyson Link“-App am Smartphone zu installieren, darin ein Benutzerkonto anzulegen und den 360 Eye mit dem heimischen WLAN zu verbinden.

Über die App kann man den Saugvorgang starten (auch via Internet aus der Ferne), einen Zeitplan für die automatische Wohnungsreinigung festlegen, die letzten Aktivitäten abrufen und sich die Bedienungsanleitung anzeigen lassen. Probleme machte ein in der App angezeigtes Firmware-Update, welches sich nicht installieren ließ. Die Alternativmethode mithilfe eines USB-Sticks klappte jedoch. Nach dem Update sieht man den Akkustand des Roboters in der App und hat die Wahl zwischen hoher Saugleistung oder einem leiseren Eco-Betrieb.

Doch bevor es losgeht, kommt man ums Aufräumen nicht herum. Der Boden sollte frei von Gegenständen sein. Auch Überzüge, Kabel oder Tücher, die den Boden berühren, können zu Problemen führen – der Roboter saugt sie teilweise ein und kommt dann nicht mehr weiter. Eine Herausforderung sind hier sicherlich Haushalte mit kleinen Kindern und vielen Spielsachen. Stühle oder verschiebbare Kisten sollten außerdem so positioniert werden, dass der 360 Eye an ihnen vorbeikommt.

Auf Knopfdruck (oder per App) beginnt der Roboter mit dem Saugvorgang. Im Gegensatz zu günstigen Modellen fährt er jedoch nicht scheinbar wahllos in der Gegend herum. Das Besondere am 360 Eye ist nämlich seine Kamera. Er identifiziert Gegenstände, an denen er sich im Raum orientiert, und merkt sich, wo er bereits war. Damit das gut klappt, muss es ausreichend hell sein – in sehr dunklen Räumen sollte man daher das Licht eingeschaltet lassen.

Mithilfe von Infrarotsensoren erkennt der Dyson außerdem Hindernisse, Begrenzungen und Höhenunterschiede. Vor Wänden oder Sofas bleibt er automatisch stehen, wobei er im Test sehr wohl gegen schlanke Sesselbeine oder nicht allzu hohe Kisten fuhr. Bei 3 bis 4 cm hohen Tischsockeln kann es außerdem passieren, dass der Roboter hängen bleibt. Probleme werden jedoch sofort in der App angezeigt. In solch einem Fall muss man ihn aus seiner misslichen Lage befreien.

Abgesehen davon verrichtete der 360 Eye seinen Dienst sehr gut. Bis auf seltene Ausnahmen saugte er alle zugänglichen Flächen gründlich und hinterließ nur wenige Krümel direkt an Kanten oder in Ecken. Als ideal erwies sich die Kombination 360 Eye plus Handstaubsauger. Nachdem der Roboter mit seinem Teil fertig war, konnte man mit Letzterem noch schnell an schwer zugänglichen Bereichen wie hinter den Türen oder an Fußleisten saugen. Praktisch: Bei Reinigungsende wird in der App eine Karte der Wohnung mit dem zurückgelegten Weg angezeigt.

Das Ausleeren des Staubbehälters klappt mit wenigen Handgriffen. Etwas länger benötigt man für die regelmäßige Wartung, doch das ist bei anderen Robotern ähnlich. Was man beim 360 Eye vermisst, sind Komfortfunktionen, wie man sie bei einigen Konkurrenten findet. Eine Spot-Reinigungsfunktion (Saugen auf einer Stelle) fehlt ebenso wie Hindernismarker. Auch bei der Akkulaufzeit (ca. 45 Minuten) haben andere die Nase vorn.

Alles in allem ist der Dyson 360 Eye ein meistens verlässlicher Saugroboter, den man schon nach wenigen Tagen nicht mehr missen möchte. Die Saugleistung ist top und die Wegfindung bei aufgeräumter Wohnung sehr gut. Der Komfortgewinn kostet zwar – auf Dauer aber wohl
weniger als eine Putzkraft.

Dyson 360 Eye

➜ Staubsaugerroboter mit …
➜ 360-Grad-Kamerasystem
➜ Beutelloser Zyklontechnologie
➜ Apps für iOS und Android
➜ Durchm. ca. 23 cm, 2,44 kg
➜ Preis: € 999,-

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