AVM FRITZ!Box 7590 im Lesertest
Seit September ist das neue AVM-Flaggschiff FRITZ!Box 7590 auf dem österreichischen Markt – es verspricht dank modernster Technologie pfeilschnelles Internet. Neun E-MEDIA-Leser haben das Power-DSL-Modem auf Herz und Nieren getestet.
Das mittlerweile in nahezu jedem Haushalt zu findende WLAN-Netz ist ein zartes Pflänzchen. Was beim einen klaglos für volle Netzabdeckung im ganzen Haus reicht, verursacht beim anderen durch Faktoren wie Stahlbetonwände oder große Entfernung zum Netzknotenpunkt Kopfzerbrechen.
Die Lösung des Berliner Herstellers AVM für dieses Problem heißt FRITZ!Box 7590. Das neue Router-Flaggschiff hat nicht nur mehr Sendeleistung und somit höhere Reichweiten, sondern punktet dank Supervectoring-Technologie auch mit extraschnellem DSL-Internet bei Downloadraten von bis zu 300 Mbit pro Sekunde. E-MEDIA konnte als erstes Medium in Österreich eine Vorabversion des Turbo-Routers testen (Heft Juli 2017). Seit Mitte September ist die neue FRITZ!Box auch offiziell in Österreich verfügbar. Wir wollten wissen, wie sich die 7590 in „freier Wildbahn“ macht. Also baten wir neun Leser, das DSL-Powermodem einem ausführlichen Praxistest zu unterziehen. Alle Tester sind intensive Internetnutzer mit teilweise mehr als 20 netzwerkfähigen Geräten wie Smartphones, Laptops, TV-Geräten, Speakern, Sicherheitskameras oder Spielekonsolen im trauten Heim.
Top-Speed im Heimnetz
Bei Leser Johannes Majer hängen immerhin 16 Endgeräte im hauseigenen WLAN. Die Installation beurteilt er als „einfach, sofern man nicht wie ich den Fehler gemacht hat, noch ein weiteres WLAN daneben aktiv zu haben, weshalb der Aufruf der Benutzeroberfläche über fritz.box im Browser als unbekannte Adresse angezeigt wurde.“ Nach Erkennen dieses Fehlers lief dann alles problemlos. Nur die Umstellung der WLAN-Anbindung diverser Smart-Home-Geräte war etwas aufwendiger, was aber mit den gut versteckten WLAN-Einstellungen der Drittgeräte zu tun hatte. Verglichen mit seinem alten Router hatte Majer eine Leistungssteigerung von 40 Prozent im Download sowie zehn Prozent im Upload zu verzeichnen. Auch die Möglichkeit, die FRITZ!Box mittels angeschlossener externer Festplatte als NAS (Network Attached Storage), sprich als Medienserver zu nutzen, gefällt Majer: „Eine sinnvolle Variante, um von allen Geräten und sogar extern Zugriff etwa auf das Fotoarchiv zu bekommen.“
Bei Schüler Beni Hernády galt es, immerhin neun Endgeräte mehr oder weniger ständig mit dem WLAN zu verbinden. Die Installation verlief dank beigelegter Anleitung problemlos und schnell. Der unmittelbar anschließende Speedtest zeigte jedoch auf, dass sowohl Download- als auch Upload-Geschwindigkeit geringer waren als vorher. Bei einem Speedtest direkt nach Installation an einer Vectoring-Leitung mit SRA (Seamless Rate Adaption) ist dies allerdings zu erwarten. Der Grund: Das Modem und die Gegenstelle brauchen eine Weile, bis sie sich auf einen Speed geeinigt haben. Erst dann erhält man Top-Speeds und verlässliche Ergebnisse.
Bei Christian Schwarzinger gab es ebenfalls keine Probleme bei der Installation. Erfreulich beurteilt er die Netzabdeckung: „Trotz der teilweise sehr dicken Steinmauern und Stahlbetondecken ist die WLAN-Versorgung rund um das Haus wirklich viel besser geworden!“
Mehr Netz und NAS
Voll des Lobes ist Markus Fink, der vor dem Test bereits ein älteres FRITZ!Box-Modell in Verwendung hatte. Mit der 7590 hat Fink nun auch in seinem Garten WLAN, in dem es vorher keinen Empfang gab. Am besten gefallen ihm die Netzwerkübersicht und die WLAN-Nachtschaltung, mit der zu nachtschlafender Zeit nicht nur die Strahlung reduziert, sondern auch noch Strom gespart werden kann. Auch die MyFRITZ!-App fürs Smartphone nutzte Fink, bekrittelt aber, dass die iOS-Version nicht denselben Funktionsumfang hat wie ihr Android-Pendant. Ebenfalls nicht so gut kam bei ihm an, dass zum Zeitpunkt des Tests noch keine offizielle Mesh-Version, sondern nur eine Beta-Firmware zum Download zur Verfügung stand.
Obwohl während des Filmschauens auf Amazon Prime einmal eine zu geringe Bandbreite gemeldet wurde, fällt auch Christian Geyers Urteil durchwegs positiv aus. In Summe standen ihm auf all seinen 15 Endgeräten höhere Downloadraten zur Verfügung. Für besonders empfehlenswert hält er die Möglichkeit, die FRITZ!Box als NAS zu nutzen, die übersichtliche Netzwerkliste sowie den WLAN-Gastzugang. Das Testgerät empfindet er insgesamt als sehr gelungen, er erhofft sich aber von einem Mesh-Update eine weitere Leistungssteigerung.
Telefonie advanced
Rundum zufrieden zeigt sich auch Manfred Brabetz, der bis zu 20 Endgeräte in seinem WLAN hängen hat und schon nach fünf Minuten mit der neuen FRITZ!Box online war. Er ist davon begeistert, dass alle Heimnetzgeräte in der Übersicht sogar namentlich aufgelistet werden; angetan haben es ihm auch die Anrufbeantworterfunktion sowie die Fon-App, die ein Annehmen von Anrufen im Festnetz auch am Handy möglich macht. Zur Komplettierung der neuen Hardware wurde schließlich sogar noch ein FRITZ!Fon C5 angeschafft.
Tester Christian Kratochwilla versorgt gar 23 Endgeräte mit seinem WLAN-Netzwerk und konnte die Installation der neuen Hardware in weniger als zehn Minuten erledigen. Weder an der Verbindung zum Internet noch an jener innerhalb des Netzwerks hat er etwas auszusetzen: „Die Internetverbindung funktioniert mit der vollen Bandbreite, die mir mein Provider zur Verfügung stellt.“ Eine Leistungssteigerung merkte Kratochwilla vor allem beim Kopieren von Dateien auf sein NAS, wobei das NAS sich im ersten Stock des Hauses befindet, während der Laptop im Erdgeschoß steht. Ebenfalls gut findet er den integrierten Anrufbeantworter, die vielfältigen Sicherheitseinstellungen für ein sicheres Netz sowie die Möglichkeit, beim angeschlossenen Telefon beispielsweise unerwünschte Rufnummern zu blockieren. Auch Kratochwillas Nachwuchs ist mit der neuen Hardware zufrieden: „Die beste Empfehlung ist, dass mein 16-jähriges Kind keinerlei Kritik an der Internet- und WLAN-Performance hat!“
Unter allen Features der FRITZ!Box 7590 ist Markus Sturm vor allem die Möglichkeit positiv aufgefallen, DECT-Telefone – im konkreten Fall ein Gigaset R650 – ohne eine Basisstation direkt an die FRITZ!Box anzuschließen. Gemeinsam mit seiner Dropbox nutzt er auch den NAS-Speicher, um von zu Hause und von außerhalb auf die Daten in seinem Heimnetz zuzugreifen. Sein Gesamturteil fällt mehr als positiv aus: „Ein absolut tolles All-in-One-Gerät mit perfekter WLAN-Performance zum Spitzenpreis!“
Dieselbe Stabilität und Geschwindigkeit wie per Kabel bescheinigt Tester Alexander Stockinger dem AVM-Flaggschiff, das allen seinen 18 Geräten eine schnelle Internetverbindung ermöglicht und dabei ohne sichtbare Antennen auskommt. Praktisch findet er den WLAN-Gastzugang, der „keinen Zugriff auf das lokale Netzwerk bietet und super für kurzfristige Besucher geeignet ist.“
Insgesamt waren alle Tester mit dem DSL-Powermodem sehr zufrieden. Somit fällt die Bilanz sehr positiv aus und bestätigt die bereits in der Juli-Ausgabe von Kollegin Valerie Hagmann vergebene volle Punktzahl für das AVM-Spitzenmodell. Mit der passenden Hardware klappt’s eben auch mit den zarten Pflänzchen.
AVM Fritz!Box 7590
➜ DSL-Modem
➜ Schnittstellen: USB 3.0, 4 Netzwerkanschlüsse, 2 Telefon-Analog-Anschlüsse
➜ Max. Datenübertragung: 2.533 Mbit/s
➜ 2,4-GHz-Band, 5-GHz-Band
➜ Unterstützt superschnelles Vectoring
➜ Preis: ca. € 250,–