Apple HomePod mini im Test

Apple HomePod mini im Test

Klein, laut und bunt – Apple bringt mit dem kugelrunden HomePod mini nicht nur starken Sound, sondern auch frische Farbe in die Wohnung.

Schneeregen und eiskalter Wind können einem sogar im Home-Office die Stimmung vermiesen. Doch dann bringt der Botendienst endlich die Testgeräte. Das macht Laune, umso mehr, weil es gleich zwei HomePod minis sind. Die voreilige Wertung bezieht sich auf die Farben, kommen die smarten Apple-Speaker doch in leuchtendem Gelb und Orange. Das Anschließen und Einrichten der kleinen Apple-Boxen geht schnell von der Hand. Das – leider fest im Gerät verankerte – Stromkabel in die Steckdose stecken, iPhone in die Nähe halten, die am Display gewünschten Schritte durchführen und die Kamera auf den Lautsprecher richten. Nach einer Minute ist alles einsatzbereit – die Soundkugeln sind sogar als Stereopaar miteinander gekoppelt.

Sound and Silence

Die Klangqualität der HomePod minis ist angesichts der geringen Ausmaße erstaunlich gut. Bei AC/DCs Thunderstruck voll auf Anschlag gedreht dürfen sie sich so richtig austoben – bis vorwurfsvolles Klopfen an der Wand des Nachbarn den musikalischen Hochgenuss unterbricht. Der Sound ist satt und warm, Gitarren und Gesang sind deutlich getrennt, Mitten und Höhen abgestimmt. Selbst in den höchsten Tonlagen ist nichts verzerrt. Nur bei den Tiefen gibt es Abzug. Mit rund 8 cm Höhe und 10 cm Durchmesser ist das Gerät definitiv zu klein für fette Bässe.

Untermalt von mittlerweile auf Zimmerlautstärke heruntergeregelter Radiomusik, die via TuneIn gestreamt wird, muss sich die Apple-Sprachassistentin einige Fragen gefallen lassen. Nach einem „Hey Siri“ signalisiert die KI-Software ihre Aufnahmebereitschaft durch ein orange-blau-lila Farbfunkeln auf der Touch-Oberfläche des HomePod mini. Normalerweise leuchtet diese in mattem Weiß. Auf dem Touch-Feld fehlen Angaben über die aktuell gespielten Inhalte oder Funktionen. Immerhin kann man dort lauter und leiser stellen oder Inhalte pausieren und wieder starten. Zurück zu Siri: Die versteht dank der vier integrierten Mikrofone den Weckruf und die Sprachbefehle gut, reagiert aber verzögert.

Bei der Suche nach einem Restaurant in der Nähe schlägt Siri einige passende Lokale vor und nennt gleich Bewertung und Öffnungszeiten. Der Wetterbericht stimmt mit dem Blick aus dem Fenster überein. Die News wollte Siri im Test nicht vorlesen – was angesichts der Nachrichtenlage vielleicht besser ist. Überhaupt kann Siri nicht immer weiterhelfen, gesteht das aber auch mit Bedauern ein.

More than streams

Neben Musikhören, Wetterabfrage und Restaurantsuche lassen sich mit dem Speaker-Siri-Gespann auch smarte Glühbirnen oder Thermos­tate steuern – freilich nur mit Geräten, die Apple HomeKit und den neuen Funkstandard Thread unterstützen. Eine schlechte Nachricht für alle, die nicht im Apfel-Universum unterwegs sind: Android-Nutzer können die HomePod minis nicht einmal einrichten. Plus: Apple-Music-Konkurrent Spotify und weitere Dienste lassen sich lediglich via AirPlay streamen.

Für iPhone-Besitzer ist die Nutzung der HomePod minis sehr komfortabel. Wer sein Smartphone in die Nähe bringt, kann via Handoff-Funktion Musik an die Soundkugel übertragen und umgekehrt. Und dank Intercom-Feature ist sogar der Austausch von Sprachnachrichten zwischen Speaker und iPhone oder Apple Watch möglich.

Fazit: Die bunten Soundkugeln passen nicht nur gut zu jeder Einrichtung, sie überzeugen auch mit für die geringe Größe ausgezeichnetem Sound und sind leicht zu bedienen. Etwas nachbessern könnte Apple allerdings bei Siri – doch dieses Problem hat nichts mit den Speakern zu tun. Der Preis des HomePod mini ist sehr in Ordnung, vor allem für Apple-Verhältnisse.

Apple HomePod mini

» 1 x Breitband-Treiber, 2 x passive Tieftöner
» WLAN n, BT 5.0
» Touch-Steuerung, Siri, Handoff, Intercom, VoiceOver
» Apple Music, iTunes, TuneIn, AirPlay 2, iCloud
» Preis: ca. € 90,–

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