Asus ZenBook Pro im Test

Asus ZenBook Pro im Test

Wenn schon, dann richtig: Während Apple bei seinem MacBook Pro „nur“ die Funktionstasten durch die „Touch Bar“ ersetzt hat, bekommt das neue Asus ZenBook Pro statt des Touchpads gleich einen berührungsempfindlichen Bildschirm. Welche Vorteile dieses Feature bringt und was das leistungsstarke Notebook sonst noch kann, haben wir uns angesehen.

Da denkt man, bei Notebooks sei es nicht mehr möglich, innovativ zu sein – und dann finden einige Hersteller dennoch Wege, alte Konzepte über Bord zu werfen und durch neue zu ersetzen. So geschehen beim ZenBook Pro 15 UX580 von Asus, bei welchem das Touchpad einem 5,5 Zoll großen Touchscreen – dem „ScreenPad“ – weichen musste. Bei der restlichen Ausstattung handelt es sich zwar um klassische Notebook-Komponenten, doch auch die können sich sehen lassen, ebenso wie das ZenBook Pro selbst.

Solides Auftreten

Trotz der leistungsfähigen Hardware bleiben die Abmessungen des ZenBook Pro im Rahmen – 18,9 mm Dicke und ein Gewicht von 1,88 kg sind gute Werte für ein 15,6-Zoll-Gerät. Die Bildschirmränder sind nicht ganz so schmal wie bei einigen Konkurrenten, dennoch gefällt das Äußere des Asus-Notebooks. Der schlichte, edle Look wird von einer goldfarbenen Gehäusekante unterstrichen. Die Verarbeitung ist okay, wobei zumindest beim Testgerät an einer Verbindungsstelle des Gehäuses sowie an den Rändern des „ScreenPads“ Spalten zu erkennen waren.

Reichlich Leistung

Mit dem i9-Hexa-Core-Prozessor, 16 GB RAM und einer GeForce GTX 1050 Ti zählt das ZenBook Pro im Notebooksegment leistungsmäßig zur absoluten Spitze. Egal, ob Bildbearbeitung, Videoschnitt oder die Arbeit mit größeren Datenbanken – der Asus-Laptop ist für alle Aufgaben gerüstet.

Im ausgelasteten Zustand tun sich die dann deutlich hörbar arbeitenden Lüfter jedoch schwer, den Sechskern-Prozessor kühl zu halten, weshalb er nur für zwei bis drei Minuten mit dem Turbo-Takt (max. 4,3 GHz) läuft und nach längerer Belastung zeitweise auch unter den Standard-Takt von 2,9 GHz fällt. Damit ist der Rechner zwar immer noch rasend schnell, kann sein Potenzial aber nur begrenzt ausschöpfen. Im Betrieb und dabei speziell im Leerlauf waren beim ZenBook Pro außerdem Zisch- und Säuselgeräusche zu hören („Spulenfiepen“). Wer im Office-Betrieb ein möglichst ruhiges System bevorzugt, könnte sich daran stören. Dank der eingebauten Mittelklasse-Grafikkarte laufen aktuelle Spiele zwar flüssig, dennoch ist das ZenBook Pro eher Arbeits- als Gaming-Laptop.

Der 15,6 Zoll große 4K-Touchscreen ist werksseitig farbkalibriert, Pantone-zertifiziert und bietet eine hervorragende Farbdarstellung sowie einen sehr guten Kontrast. Er eignet sich damit speziell für jegliche Art von Foto- und Videobearbeitung. Auch die Lautsprecher sind hochwertig und liefern einen klaren und kräftigen Sound.

Der Akku hielt im simulierten Office-Betrieb (Word, Surfen in Chrome) rund fünf Stunden lang. Wird der Prozessor stärker beansprucht, muss man mit einer deutlich kürzeren Laufzeit rechnen.

Zweiter Bildschirm

Der „ScreenPad“ getaufte Zweitbildschirm arbeitet standardmäßig als normales Touchpad. Durch eine Wischgeste nach unten erhält man Zugriff auf diverse Apps und Erweiterungen. So kann man hier etwa verschiedene Word-Formatierungen anzeigen lassen, den Kalender einblenden oder den Musikplayer bedienen. Asus möchte die Schnittstelle offenlegen, sodass in Zukunft noch mehr Anwendungen darauf zugreifen können. Alternativ lässt sich das ScreenPad auch als Mini-Zweitmonitor verwenden. Vor allem die Apps machen es zu einer praktischen Erweiterung – wir hoffen, dass Asus am Ball bleibt und sich das ScreenPad längerfristig etabliert.

Fazit: Das ZenBook Pro 15 UX580 ist ein typisches Oberklasse-Arbeitsgerät, bei dem Leistung, Design und Ausstattung passen. Rundum perfekt ist es nicht – dazu müsste Asus noch ein wenig an der Kühlung, der Geräuschentwicklung und der Verarbeitung feilen –, doch mit dem kalibrierten Display bedient es die entsprechende Zielgruppe. Das ScreenPad könnte manch einer als Spielerei abtun, doch die Idee ist clever und die Umsetzung gelungen. Es ist auf jeden Fall vielseitiger und verspricht mehr Potenzial als Apples Touch Bar. Sollten auch andere Hersteller auf den Zug aufspringen, könnte es sich durchaus zu einem Standard bei Notebooks entwickeln.

Asus Zenbook Pro 15 UX580

➜ 15,6-Zoll-Touch-LCD, 3.840 x 2.160 Pixel
➜ Win 10 Home, 1 TB SSD, 16 GB RAM
➜ Intel Core i9-8950HK (6 x 2,90 GHz)
➜ Nvidia GeForce GTX 1050 Ti (4 GB)
➜ 5,5-Zoll-Display-Touchpad
➜ 2 x USB-A 3.1, 2 x USB-C (TB 3)
➜ 36,5 x 24,1 x 1,89 cm, 1,88 kg
➜ Preis: ca. € 2.499,–

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