Anki Cozmo Spielzeug-Roboter im Test

Anki Cozmo Spielzeug-Roboter im Test

Auf den ersten Blick sieht Cozmo wie gewöhnliches Spielzeug aus. Doch der Roboter mit Raupenfahrwerk ist ein Hightech-Gadget, das dank Künstlicher Intelligenz mit seinen Spielkameraden interagiert und sogar Persönlichkeit hat. Wir haben den putzigen Robo getestet und gleich Freundschaft geschlossen.

Wer schon immer davon geträumt hat, einen Roboter als Freund zu haben, sollte Cozmo kennenlernen. Das Hightech-Gadget mit Raupenantrieb, das wie ein Spielzeugbagger aussieht, fährt nämlich nicht einfach nur herum, sondern nimmt dabei auch seine Umgebung wahr und schafft es, bei seinen Spielkameraden echte Emotionen zu wecken.

Bevor es losgeht, muss Cozmo über die mitgelieferte Ladestation aufgeladen und mittels WLAN und Cozmo-App mit dem Smartphone verbunden werden. Ohne das geht nämlich gar nichts, denn für die „Intelligenz“ des Roboters ist das Telefon zuständig. Cozmo baut eine passwortgeschützte Verbindung mit dem Handy auf und gibt dabei keinerlei sensible Daten, wie etwa Kameraaufnahmen, ins Internet weiter. Sobald die App gestartet wird, fährt auch der Mini-Bot hoch. Nach dem Aufwachen kundschaftet er als Erstes seine Umgebung aus. Über die eingebaute Kamera erkennt Cozmo seinen Besitzer, freut sich und „ruft“ sogar seinen (zuvor in der App hinterlegten) Namen. Aber der kleine Roboter benötigt auch Zuwendung. Ähnlich wie ein Tamagotchi möchte Cozmo gepflegt (Tuning) und gefüttert werden. Die Pflege ist ein einfaches Mini-Game, das in der Smartphone-App gespielt wird. Zum Füttern schüttelt man einen der drei mitgelieferten Würfel (Power Cubes), bis dieser leuchtet, und stellt ihn dann vor Cozmo hin, der daraus Energie tankt. Die App hat auch einen „Erkundungsmodus“, in dem man den Robo übers Smartphone fernsteuert und dabei die Umgebung aus seiner Kamera-Perspektive sieht. Beim Herumfahren kann man außerdem über die App seinen Kopf und seinen Hebearm steuern.

Die Würfel nutzt Cozmo auch zum Spielen. Entweder stapelt und rollt er sie zum Zeitvertreib, oder er spielt eines von drei Games gegen menschliche Mitspieler. Eines davon ist „Quick Tap“, bei dem die Power Cubes ständig ihre Farbe wechseln. Schalten zwei Würfel auf dieselbe Farbe, gilt es, schnell einen der Cubes anzutippen. Gewinnt Cozmo, freut er sich, zeigt Emotionen, macht die passenden Geräusche dazu und bewegt sich auch. Verliert er aber, „verzieht“ er sein Display-Gesicht zu einer fiesen Miene und wird richtig sauer. Dass Cozmo bei seinem Gehabe an den Knuddel-Roboter „Wall-E“ aus dem gleichnamigen Disney-Zeichentrickfilm erinnert, kommt nicht von ungefähr. Schließlich zeichnet für die Animationen und Cozmos Persönlichkeit ein ehemaliger Pixar-Animator verantwortlich.

Eine wichtige Frage bei intelligentem Spielzeug ist: Wie sieht es mit der Langzeitmotivation aus? Bleibt Cozmo auch nach der ersten Euphorie interessant? Die Antwort darauf ist definitiv Ja. Und zwar dank „Code Lab“. Über die App kann Cozmo nämlich mit sogenannten virtuellen Blöcken (sprich Aktionen wie Bewegungen oder Animationen) programmiert werden. Für fortgeschrittene Programmierer gibt es außerdem das kostenlose Cozmo SDK (Software Development Kit). Damit lässt sich das Gadget um deutlich komplexere Funktionen erweitern. Dank des SDK eignet sich der Roboter auch wunderbar für Bildungseinrichtungen. Abgesehen davon werden die App und Cozmos Software regelmäßig aktualisiert, sodass der Robo konstant neue Dinge dazulernt. Besteht hingegen wenig Lust zu programmieren, wird – vor allem bei Kindern – das Interesse an Cozmo womöglich schon nach kurzer Zeit abflauen. Hier muss sich zeigen, wie sehr neue Updates die Cozmo-Besitzer bei der Stange halten können.

Fazit: Cozmo ist ein äußerst liebenswertes Stück Technik, an dem sich Jung und Alt erfreuen können – ein gewisses Interesse an Robotern und elektronischem Spielzeug vorausgesetzt. In unserem Test stürzte das clevere Raupenfahrzeug des Öfteren vom Tisch, und auch die Verbindung zum Smartphone brach gelegentlich ab, doch dürfte es sich dabei eher um Kinderkrankheiten handeln. Fest steht, dass Cozmos Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft ist. Falls es Anki schafft, regelmäßig Updates zu liefern, wird die Freude an ihm nicht so schnell verfliegen – oder man wagt sich selbst ans Programmieren.

Anki Cozmo

➜ Roboter mit Künstlicher Intelligenz
➜ Vier Motoren, mehr als 50 Zahnräder
➜ Besteht aus über 300 Bauteilen
➜ Display-Gesicht mit 128 x 64 Pixeln
➜ Eingebauter Lautsprecher, Ladestation
➜ Inklusive dreier interaktiver Spielwürfel
➜ App für Android und iOS
➜ Maße: 100 x 56 x 70 mm
➜ Preis: € 229,99

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