Wanted - 1 Mio. Dollar für Software-Piraten:
Software-Firmen zahlen künftig Kopfgeld

Wanted - 1 Mio. Dollar für Software-Piraten:
Software-Firmen zahlen künftig Kopfgeld

Im Kampf gegen Software-Piraterie greifen Konzerne wie Microsoft, Apple und Adobe zu immer drastischeren Mitteln. Die Software-Gruppe Business Software Alliance (BSA), unter der sich die Genannten mit anderen Marktgrößen zusammengeschlossen haben, hat jetzt in den USA ein Kopfgeld von einer Mio. Dollar auf Pirateriesünder ausgeschrieben. Abstauben kann die Belohnung, wer Software-Sünder bzw. Distributoren verpfeift, die mit raubkopierter und unlizenzierter Software Kasse machen. Im Fokus stehen einmal mehr Unternehmen, die zumeist von ihren Mitarbeitern gedeckt werden.

"Softwarepiraterie ist natürlich auch hierzulande ein ernstes Thema", meint die Microsoft-Antipiraterie-Sprecherin Anika Bücker. Einer aktuellen Studie von IDC und BSA zufolge liegt der Anteil illegaler Software in der deutschsprachigen Region bei über 25 Prozent. Allein in Deutschland soll der Umsatzausfall im vergangenen Jahr 1,6 Mrd. Dollar betragen haben. Die BSA hat daher beschlossen, ihre Aktivitäten gegen Softwarepiraterie weiter zu verstärken. Kopfgeld für Pirateriejäger ist von der BSA in Europa aber nicht vorgesehen. "Da sind die Mentalitäten wohl zu verschieden", meint Bücker.

Microsoft als Mysteryshopper
Während die BSA aber auch hierzulande nichts unversucht lässt, um gegen unlizenzierte Software in Unternehmen vorzugehen, haben Konzerne wie Microsoft verstärkt die Verkaufskanäle im Blickfeld. "Neben Testkäufen bei Händlern gehen wir natürlich auch allen Hinweisen nach, die wir von unseren Kunden bekommen", so Bücker. Wird man nachweislich und ohne Eigenverschulden Opfer eines illegalen Anbieters, ersetzt Microsoft das erworbene Produkt. Im Gegenzug müssen allerdings alle Angaben zum besagten Händler offengelegt werden.

Gut beraten mit "Fachhändler Ihres Vertrauens"
Ein Restmaß an Eigenverantwortung setzt aber auch Microsoft voraus. "Wenn man auf offensichtliche Spammails hereinfällt, die um wenige Dollar den Download von Software anpreisen, oder auf eBay um 20 Euro ein komplettes Office-Paket erwirbt, können wir natürlich auch für nichts garantieren", so die Microsoft-Sprecherin. Sie rät Kunden vor allem im Internet zur Vorsicht und empfiehlt Software in erster Linie über Fachhändler und registrierte Microsoft-Partner zu beziehen. (pte/red)