SuSE Linux greift Microsoft mit neuem Linux-System an

Der Software-Produzent SuSE Linux will dem weltgrößten Softwarekonzern Microsoft einen Teil des Geschäftes mit Programmen für Personal Computer abnehmen. SuSE werde im Jänner 2003 eine Variante des offenen Betriebssystems Linux auf den Markt bringen, dass sich besonders für den Einsatz auf Arbeitsplatzrechnern eigne, sagte Holger Dyroff, General Manager der US-Niederlassung von SuSE, auf der Computermesse Comdex in Las Vegas. Ähnliche Initiativen hatten zuvor das in den USA führende Linux- Unternehmen Red hat sowie Microsoft-Konkurrent Sun Microsystems angekündigt.

Das freie Betriebssystem Linux, das von Programmieren rund um den Globus weiter entwickelt wird, hat bisher nur im Server-Bereich signifikante Marktanteile erreicht. Im Bereich der Arbeitsplatz- Rechner (Desktop) kam Linux trotz verschiedener Initiativen nicht über einen Nischen-Anteil hinaus. SuSE hofft nun, dass die Kritik von Microsoft-Kunden an dem neuen Lizenzmodell des Softwaregiganten dazu führt, dass PC-Nutzer Linux als Alternative zu Windows wahrnehmen.

Ältere MS Office-Pakete laufen unter Linux
Das SuSE Linux für Desktops soll das Programm CrossOver Office von CodeWeavers enthalten, mit dem man ältere Versionen des populären Microsoft Office-Pakets auch unter Linux zum Laufen bringen kann. Die Software unterstützt Microsoft Office 97 und 2000, Lotus Notes, Quicken und andere verbreitete Windows-Programme, ohne dass Windows auf dem Rechner installiert sein muss. "Jeder, der einen Desktop-Computer benutzt, ist ein potenzieller Kunde für SuSE Linux", sagte Dyroff. Gleichzeitig räumte der SuSE-Manager ein, sein Unternehmen habe nicht die Computeranwender im Visier, die die überwiegende Zeit am PC mit Microsoft Office-Produkten verbringen.

StarOffice inkludiert
Zu dem SuSE-Linux-Paket, das in den USA für 129 Dollar (128,2 Euro) verkauft wird, gehört auch das Büroprogramm StarOffice von Sun Microsystems. SuSE Linux wird nach Angaben des Unternehmens beispielsweise auf vielen Arbeitsplatzrechnern beim Koblenzer Finanzdienstleister Debeka eingesetzt.

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