Security-Check: Wie sicher sind Österreichs Computer?

Es war, als hätte der Blitz eingeschlagen. Am Monitor erschien die Meldung "Ihr Computer wird jetzt heruntergefahren", dann schaltete sich das Gerät selbsttätig aus. Und dann ein. Und dann nach drei Minuten wieder aus. Und wieder ein. Bis nichts mehr ging. Dabei hatte Willi H. nichts anderes gemacht, als seinen PC an die Steckdose zu hängen. Der Wiener hatte sich Breitbandinternet zugelegt. Statt High-Speed-Web kam ein High-Speed-Virus: MSBlaster. Gleich mit dem Einstöpseln. Virenalarm, ohne dass eine Website aufgerufen, ohne dass ein Mail-Attachment geöffnet wurde. Und das rund ein halbes Jahr nach Ausbruch des PC-Killers und trotz installierter Anti-Virus-Software.

Ein Einzelfall? Mitnichten. Willi H. ist einer von 2,3 Millionen Österreichern, die sich in den letzten zwölf Monaten - daheim - einen PC-Virus eingefangen haben. Satte 75 Prozent aller Rechner wurden im Vorjahr attackiert. Ein neuer, einsamer Rekord. Das Sicherheitsrisiko im Internet war noch nie so groß wie jetzt. Perfekter PC-Schutz noch nie so wichtig wie 2004.

Bedrohung Viren & Würmer
Die PC-Schädlinge sind auch heuer die Top-Gefahr in Österreich schlechthin. Laut Aufzeichnungen des Linzer Virenexperten Christian Schmid ist die Zahl der Virenattacken im Austro-Web in den letzten zehn Jahren um mehr als 2.700 Prozent in die Höhe geschossen. Während 1993 insgesamt noch läppische 2.788 Virenangriffe registriert wurden, gab es zwischen Jänner und Dezember 2003 schon über 78.000 Web-Attacken auf heimische PCs.

Das heißt: Im Schnitt versuchen jede Stunde neun verschiedene Viren (oder ihre Mutationen), Ihren Computer zu entern. Wer da nicht vorsorgt, steht bald mit leerer Festplatte oder ausgeraubtem E-Mail-Telefonbuch da.

Noch besser, noch fieser
Schnallen Sie sich besser gut an, denn heuer werden Sie und Ihr Computer gute Sicherheitsgurte brauchen. Denn jetzt kommen die cleveren Viren.Ohne stupide Betreffzeilen, bei denen man den Braten schon von weitem riecht. Sondern mit geschickt gefälschten Titeln wie "Ihr Software-Update" oder "Microsoft Security-Patch".

Bedrohung Hack
Die Zahl der Hacking-Attacken ist 2003 um unglaubliche 600 Prozent in die Höhe geschossen. Der Linzer Virenjäger Christian Schmidt überwacht österreichweit verschiedene Firmennetzwerke und Privat-PCs. Allein hier gab es im Dezember 5.000 Einbruchsversuche. Alle zehn Minuten einer.

Privatcomputer werden dabei für Hacker aus drei Gründen immer interessanter:

  • Immer mehr Österreicher arbeiten (auch) von daheim aus, sind mit dem Firmennetzwerk verbunden. Ein idealer Einstieg für den Hacker.
  • Privat-PCs sind weniger gesichert, eignen sich perfekt, um Spuren zu verwischen, sogar um Hacking zu trainieren. Die Opfer merken das meist gar nicht. Oder viel zu spät.

Bedrohung Spam
Schon jede dritte E-Mail in Österreich ist sinnloser Werbemüll. Kredite ohne Zinsen, geschenkte Autos, Endlossex dank Viagra. Spam-Mails verkaufen uns alles. Meistens verkaufen sie uns nur für dumm.

Bedrohung Dialer
Ein weiterer Dauerbrenner auf der dunklen Site des WWW sind Dialer. Immer öfter wird man beim Surfen aufgefordert, spezielle "Betrachtungstools" oder "Zugangsprogramme" herunterzuladen.

Bedrohung mangelnde Sicherheit
Böse Zungen behaupten: "Die größte Gefahr im Internet ist der User selbst." Und sie haben Recht. Denn nur ein ungeschützter Computer kann von Viren, Würmern und Hackern angegriffen werden.

Trotz der Vielzahl an Gefahren, die im Web lauern, ist das Sicherheitsbewusstsein der User erst im Babystadium. Zeit, dass wir uns auf die eigenen Beine stellen.

2003 wurden in Österreich rund 300 Millionen Euro für Security-Maßnahmen ausgegeben. Allein 70 % davon für nachträgliche Schadensreparaturen.

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