Neues Loch im DRM-System von Microsoft:
Kopierschutz für Filme und Musik geknackt

Der Kopierschutz von Microsoft für Musik und Filme ist wieder einmal geknackt worden. Hacker veröffentlichten eine neue Version des Programms FairUse4M im Internet. Mit ihm ist es möglich, per Drag-and-Drop den Kopierschutz von Windows-Media-Dateien aufzuhebeln. Die Dateien können dann beliebig kopiert werden und auch zum Beispiel in MP3-Songs umgewandelt werden, die danach mit jedem Abspielgerät genutzt werden können.

Im vergangenen Jahr hatte Microsoft zwei Mal den Kopierschutz verbessert, um frühere Versionen von FairUse4M unwirksam zu machen. Dabei wurde zunächst Klage gegen den unbekannten Autor eingereicht, diese wurde aber zurückgezogen, nachdem Microsoft den oder die Urheber nicht benennen konnte.

DRM - Ein Chamäleon
"Wir wussten von Anfang an, dass kein Digitales Rechte-Management (DRM) vor einer Umgehung geschützt ist", erklärte Microsoft-Direktor Jonathan Usher in einem Telefoninterview. Eine Team sei ganz damit beschäftigt, solche Angriffe auf die DRM-Technik zu bekämpfen. Der Kopierschutz sei so konzipiert, dass er schnell verändert werden könne. Wann Microsoft einen Patch für den Kopierschutz bereitstellt, konnte er nicht sagen.

DRM - Ein Auslaufmodell?
In der Musikbranche zeichnet sich derzeit so etwas wie ein Stimmungswandel gegenüber Kopierschutztechniken ab. So bietet Apple in seinem iTunes Store inzwischen Musik von EMI gegen einen Aufpreis ohne Kopierschutz an. Auch Amazon.com will in seiner Musikabteilung noch in diesem Jahr Musik ohne Kopierschutz im MP3-Format anbieten. (apa/red)