Kaum Investitionen: Linux-Hype als Seifenblase?

Der Linux-Hype könnte sich als Seifenblase erweisen - zumindest, was die Investitionen betrifft, steht Open Source bei den verantwortlichen Entscheidungsträgern in Deutschland abgeschlagen an neunter Stelle. Dies ergab eine von der Hamburger Mummert Consulting ausgewertete Studie. Ein Hoffnungsgebiet für Linux & Co. ist aber der öffentliche Bereich: Hier sollen in den nächsten zehn Jahren mehr als die Hälfte der Anwendungen im Zeichen des Pinguin laufen.

Der Grund für die Linux-Attraktivität im öffentlichen Bereich liegt nach Ansicht von Mummert darin, dass sich hier besonders gute Voraussetzungen für die Arbeit mit Open Source fänden. Als Faustregel dabei gelte: Das System lohne sich bei der Änderung der Betriebssystem-Plattform, wenn neue Applikationen im Serverbereich gesucht und mehr als zehn Server zusammengeschlossen werden. Ein Beispiel für den öffentlichen Bereich ist der Einsatz von Linux auf den Servern des Bundestages. Darüber hinaus hat die Regierung die IT-Verantwortlichen im Bund aufgefordert, den Einsatz von Open Source zu prüfen und zu nutzen oder die Ablehnung zu erklären. Ein weiteres Beispiel für den öffentlichen Einsatz ist Nivadis, das neue Allround-Computersystem der niedersächsischen Polizei.

In den Unternehmen schaut es dagegen bezüglich Linux & Co. wesentlich weniger gut aus. So wollen zwar 13,9 Prozent der Verantwortlichen auf jeden Fall in Open Source investieren. Gut jeder dritte Manager will aber sicher nicht investieren. Auch bei den IT-Verantwortlichen, die das Betriebssystem wechseln wollen, steht Linux auf der Investitionsliste zurzeit noch weit hinten. So wollen 54,2 Prozent wechseln, aber von diesen nur 6,4 Prozent auf Linux oder ein anderes freies Betriebssystem. (pte/red)

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