100-Mio-Buße: EU will Microsoft abstrafen

EU-Wettbewerbskommissär Monti plant nach Medienberichten, gegen Microsoft ein Bußgeld von 100 Millionen Euro zu verhängen. Monti sei zu dem Schluss gekommen, dass der weltgrößte Softwarekonzern seine marktbeherrschende Position mit dem Betriebssystem Windows in unzulässiger Weise ausgenutzt habe. Die Entscheidung soll im März bekannt gegeben werden.

Monti will Microsoft dazu verurteilen, sein Betriebssystem Windows auch ohne Media Player, der für das Abspielen von Musik und Filmen benötigt wird, anzubieten. Microsoft solle außerdem der Konkurrenz wichtige Informationen zur Verfügung stellen, damit diese Programme erstellen könnten, die problemlos mit Microsoft-Produkten harmonisierten, hieß es weiter.

Der EU-Kommissar hatte am Mittwoch dem Europäischen Parlament mitgeteilt, dass die EU-Kommission ihre Kartellprüfung bei Microsoft so gut wie abgeschlossen habe. Die Kommission habe eine vorläufige Entscheidung getroffen. Zu deren Inhalt könne er sich jedoch nicht äußern, hatte er gesagt.

Die Kommission wirft Microsoft vor, konkurrierende Software mit Hilfe einer wettbewerbsschädlichen Geschäftsstrategie aus dem Markt zu verdrängen. US-Politiker und Lobbyisten beschuldigen die EU jedoch, Microsoft auf kaltem Wege zu enteignen und europäischen Firmen einen Vorteil zu verschaffen. (apa/red)