"Zukunft" mit Handkurbel für 100 Dollar:
Thailand startet Vergabe der Billig-Laptops

"Zukunft" mit Handkurbel für 100 Dollar:
Thailand startet Vergabe der Billig-Laptops

Die Initiative One Laptop Per Child (OLPC), die armen Kindern in Entwicklungs- und Schwellenländern einen einfach zu nutzenden und preiswerten Rechner bieten will, startet in Thailand. Dort sollen im Oktober und November mehr als 500 dieser Computer an Kinder verteilt werden. Dabei geht es vor allem darum, noch Fehler zu finden.

Im kommenden Jahr sollen dann nach den Planungen der inzwischen gemeinnützigen Organisation fünf bis sieben Millionen Laptops an Kinder in Thailand, Nigeria, Brasilien und Argentinien ausgegeben werden.

High-Tech mit Handkurbel
Die Idee, einen Laptop-Rechner für Kinder in Entwicklungsländern zu entwickeln, der nicht mehr als hundert Dollar (77,4 Euro) kostet, entstand am Medienlabor des Massachusetts Institute of Technology (MIT). Initiator Nicholas Negroponte schätzt, dass der tatsächliche Preis anfangs etwas höher, später dafür aber niedriger liegen wird. Der Laptop läuft mit dem freien Betriebssystem Linux. Er hat keine Festplatte, sondern einen Flash-Speicher. Den Strom liefert eine Handkurbel.

Internet via WLAN
Um eine Internet-Verbindung zu ermöglichen, ist der tragbare Computer mit einem Funknetzwerk-Empfänger (WLAN) ausgestattet. Dazu kommen eine Videokamera sowie drei USB-Anschlüsse, um Peripheriegeräte zu betreiben. Der Prozessor hat eine Taktfrequenz von 500 MHz, der Arbeitsspeicher beträgt 128 MB, der für die Speicherung von Daten eingesetzte Flash-Speicher 512 MB. Der Monitor hat einen Durchmesser von 7,5 Zoll.

Laptops für alle Volksschüler
Die thailändische Regierung allein will im ersten Jahr rund eine Million Rechner kaufen. Ministerpräsident Thaksin Shinawatra kündigte sogar an, Ziel sei es, dass jedes Kind in der Volksschule so einen Laptop bekomme. Ihr Interesse haben auch China und Ägypten bekundet. Indien wird in der ersten Runde aber vermutlich nicht dabei sein. (apa/red)