Zugeständnis im Streit mit EU: Microsoft will bisher geheimen Quellcode lizensieren

Zugeständnis im Streit mit EU: Microsoft will bisher geheimen Quellcode lizensieren

Der weltgrößte Softwarehersteller Microsoft hat jetzt weitere Zugeständnisse im Kartellstreit mit der Europäischen Union (EU) angekündigt. So solle der Zugang zum Quellcode des Betriebssystems Windows weiter geöffnet werden, sagte Microsoft-Anwalt Brad Smith in Brüssel. Das Unternehmen plane die Lizenzierung des bisher weitgehend geheimen Codes, der das Herzstück des Programmes bildet.

Der Streit zwischen Microsoft und der Europäischen Kommission über eine Millionenstrafe und Auflagen für den US-Softwarekonzern wird Ende April vor dem Luxemburger EU-Gericht verhandelt. Das Gericht erster Instanz setzte eine mehrtägige Verhandlung für den 24. bis 28. April fest. Der Termin sei allerdings noch vorläufig, teilte das Gericht mit. Eine Woche lang soll dann vor den 13 Richtern einer erweiterten großen Kammer über die Vorwürfe der Kommission verhandelt werden, dass Microsoft seine starke Marktposition bei Betriebssystemen und Serverprogrammen ausgenutzt habe, um Wettbewerber auch in anderen Bereichen zu verdrängen.

Die Kommission hatte vor knapp zwei Jahren gegen Microsoft eine Strafe von 497 Mio. Euro verhängt und zugleich Auflagen für den Vertrieb von Windows und den Zugang anderer Softwareunternehmen zu Daten von Microsoft-Serverprogrammen festgesetzt. Mit einem Urteil wird allerdings nicht mehr in diesem Jahr gerechnet. (APA/red)