TV-Aussteiger: Sharp schaut nicht mehr in die Röhre

Der japanische Elektronikkonzern Sharp wird als weltweit erster vom kommenden Jahr an keine Fernseher mit Bildröhren mehr verkaufen. Dieser Schritt erfolge zwei Jahre früher als bisher geplant, teilte das Unternehmen auf der Computermesse CeBIT in Hannover mit.

Im vergangenen Jahr hatte der Umsatz der Fernseher mit Flüssigkristall-Bildschirmen erstmals den von Bildröhrengeräten überstiegen. "Daraus haben wir die Konsequenz gezogen, bereits von 2005 an keine Röhrengeräte mehr in Europa zu verkaufen", sagte Helmut Engel, Präsident und Geschäftsführer von Sharp Electronics Deutschland.

Engel sieht in der Technologie, die bereits in zahlreichen mobilen Geräten Verwendung findet, einen großen Zukunftsmarkt. "Kein Segment der Unterhaltungselektronik weist ähnliche Wachstumsraten auf." Von 2002 auf 2003 stieg der Absatz um 224 Prozent. Bis zum Jahr 2008 soll Marktforschern zufolge der Absatz weltweit auf 48 Mio. Stück ansteigen.

Der Sharp-Manager kann sich auch vorstellen, dass zumindest private Nutzer sich in Zukunft keine Digitalkamera mehr kaufen müssen. "Es ist denkbar, dass Fotohandys die Digitalkamera ablösen werden." In Japan werde derzeit ein so genanntes 2-Megapixel-Kameramodul mit Autofokus für Mobiltelefone entwickelt.

(apa/red)