Taiwan startet eigenen DVD-Standard: Erste Geräte gibt's schon ab Monatsende

Die Inselrepublik Taiwan hat den Launch erster Geräte für ihren alternativen DVD-Standard FVD (Forward Versatile Disc) in Aussicht gestellt. Die FVD-Player sollen bereits Ende dieses Monats in Taiwan und China auf den Markt kommen, berichtet das asiatische Branchenportal DigiTimes unter Berufung auf den Präsidenten des Herstellerverbandes AOSRA, Der-ray Huang. Hinter dem Standard steht das von der Regierung unterstützte Industrial Technology Research Institute (ITRI).

Die FVD-Alternative unterscheidet sich vom DVD-Standard unter anderem in Format und Komprimierungsmethode. Entscheidend für den möglichen Durchbruch der taiwanesischen Variante sind aber die bedeutend geringeren Lizenzgebühren. Während laut DigiTimes für das FVD-Format, das Microsofts Komprimierungsalgorithmen WMV9 und WMA9 nutzt, nur 0,1 Dollar an Gebühren anfallen, muss für die MPEG-2-Komprimierung des DVD-Standards 2,5 Dollar gezahlt werden. So werden die FVD-Player in Taiwan für rund 149 Dollar, in China für rund 121 Dollar über die Ladentische gehen.

Laut DigiTimes kann sich der FVD-Standard bereits auf jede Menge Hersteller wie BenQ und Quanta Storage sowie einige nicht näher aufgeführte taiwanesische Content-Provider und Filmverlage in China stützen. Der Erfolg wird aber entscheidend davon abhängen, ob sich auch westliche Filmverlage auf den neuen Standard einlassen. Zudem hat China erst vor knapp einem Jahr mit EVD (Enhanced Versatile Disk) einen eigenen Standard für Video-Komprimierung präsentiert. (pte)