Sony in der Geldkrise: Konzern zahlt an- geblich nur 300 Mio. Dollar für MGM-Studios

Der japanische Elektronikkonzern Sony ist nach Presseberichten nur zu einem sehr geringen Teil an den Kosten für die milliardenschwere Übernahme der Hollywood-Stuios Metro-Goldwyn-Mayer (MGM) beteiligt. Vom Kaufpreis von insgesamt fünf Mrd. Dollar (4,1 Mrd. Euro) zahle Sony zunächst nur 300 Mio. Dollar, berichtete die japanische Wirtschaftszeitung "Nihon Keizai Shimbun" ohne Angabe von Quellen. Sony habe wegen Umsatzeinbußen bei einigen Produkten und notwendiger Investitionen derzeit nicht das Geld für einen höheren Anteil.

Sony hatte mitgeteilt, das Traditionsstudio mit den Finanzinvestoren Texas Pacific Group, Providence Equity Partners sowie DLJ Merchant Banking Partners übernehmen zu wollen. Die japanische Zeitung "Yomiuri Shimbun" schrieb, Sony wolle von seinen Partnern im Konsortium später sukzessive Anteile zukaufen. Ein Sony-Sprecher wollte sich in Tokio nicht zur Höhe des Sony-Engagements bei MGM äußern.

Sony dürfte beim Kauf von MGM vor allem an dem großen Filmarchiv des 80 Jahre alten Studios interessiert sein. Dort liegen 4000 Titel, unter ihnen Klassiker wie "Ben Hur", "Der Zauberer von Oz", "Doktor Schiwago" und "Casablanca". Die Produktion neuer Filme bei MGM dürfte dagegen praktisch vor dem Aus stehen. Branchenkenner rechnen damit, dass Sony bis auf die "James Bond"-Reihe und eine Neuauflage des "Rosaroten Panther" die Reste der Produktionssparte schließen wird. (apa/red)