Schöne, neue Welt aus TV und Videospiel?
Virtual Me von Electronic Arts und Endemol

Der Medienkonzern Endemol und der Videospiel-Riese Electronic Arts errichten zusammen eine virtuelle Welt, bei der Fernsehen und Videospiele zu einem neuen Unterhaltungskonzept verschmelzen sollen. Das kündigte Endemol, der niederländische Macher der Reality-TV-Show "Big Brother", zum Auftakt der internationalen Fernsehmesse MIPTV im südfranzösischen Cannes an. Das neue "Virtual Me" folgt auf erfolgreiche Internet-Vorbilder wie "Second Life".

Virtual Me verbindet modernste Technologie zur Avatar-Gestaltung mit beliebten TV-Formaten und bietet Nutzern eine bahnbrechende neue Möglichkeit, in digitalen Online-Welten sozial zu interagieren. Die erstaunlich lebensechten Cyber-Charaktere mit ihrer individuellen Erscheinung und Identität setzen neue Maßstäbe in der Avatar-Gestaltung.

Popstar, Filmstar und Actionheld
Virtual Me ermöglicht dem Spieler, an virtuellen Versionen von TV-Castingshows wie "Fame Academy" oder Spielshows wie "Der Millionendeal" und "Einer gegen 100" teilzunehmen und Beziehungen mit anderen virtuellen Avataren im Web aufzubauen. VirtualMe.com, das Portal des Avatar-Systems von Virtual Me, wird in den kommenden Monaten starten.

Weg aus der Isolation
Im Mittelpunkt der fünftägigen MIPTV steht die Nutzung bisher isolierter Plattformen wie Internet-Computer, Mobiltelefonen und tragbaren Geräten wie dem iPod für TV-Inhalte. Dabei gehe es mehr um fragmentierte Nischenmärkte als um Massenprogramme, sagte der TV-Chef des Messeveranstalters Reed MIDEM, Paul Johnson, der Nachrichtenagentur AFP am Rande des Treffens an der Côte d'Azur: "In Zukunft werden die Verbraucher diktieren, was sie sehen wollen und wann sie es sehen wollen." Dabei werde es "mehr Auswahl auf mehr Plattformen geben als zu irgendeiner Zeit in der Geschichte des Mediums". (apa/red)