Rückwärtsgang für die virtuelle Bibliothek:
Google lässt digitalisierte Bücher drucken

Rückwärtsgang für die virtuelle Bibliothek:
Google lässt digitalisierte Bücher drucken

Aus der digitalen Online-Bücherei von Google könnten bis zu zwei Millionen vergriffene Werke bald wieder in Taschenbuchform erscheinen. Der Internetgigant öffnet einen Teil seines Bestandes an eingescannten Büchern für einen Verlag. Das Unternehmen On Demand Books (Bücher auf Bestellung) hat eine Hochgeschwindigkeitsdruckmaschine, die ein 300-Seiten-Werk in weniger als fünf Minuten herstellen kann. Mit dieser "Espresso Book Machine" sollen vom Markt verschwundene Bücher ihre Reinkarnation erfahren.

"Für uns ist der Deal ein durchschlagendes Ereignis", sagte On-Demand-Books-Chef Dane Neller am Mittwoch bei der Vorstellung der Druckmaschine am Google-Sitz im kalifornischen Mountain View. "So wird der Kreis geschlossen", sagte Google-Sprecherin Jennie Johnson. "Es wird Menschen ermöglichen, Bücher wieder in den Händen zu halten, die sonst nirgendwo mehr zu haben sind."

Googles Mammutprojekt der Digitalisierung von Büchern ist vor allem in Europa heftig umstritten, weil eine systematische Verletzung der Urheberrechte befürchtet wird. (apa/red)