Roboter für Uni-Botengänge an der TU Graz:
'Wonko' soll ab Ende '06 Campus bewohnen!

Am Campusgelände der Technischen Universität Graz könnte Besuchern schon bald ein Roboter über den Weg "fahren": Ein Technikerteam des Instituts für Softwaretechnologie entwickelt und baut einen mobilen Roboter, der ab Ende 2006 für Botengänge am weitläufigen Gelände eingesetzt werden soll, so Gerald Steinbauer, der Leiter des siebenköpfigen Forscher-Teams.

"Wonko" erledigt Uni-Botengänge
Im Labor des Instituts steht bereits ein Modell von "Wonko" - so der Name des technoiden Botengängers - über den man leicht stolpern könnte: Er ist 20 Kilogramm schwer, jeweils 40 Zentimeter hoch und breit sowie 70 Zentimeter lang. In der Form erinnert der autonome, mobile Roboter an einen kleinen selbst fahrenden, beispielsweise auf Fußballplätzen eingesetzten Rasenmäher. Sitz und Lenkrad fehlen allerdings. Diese Flächen sind für eine Lampe, Sensoren und ein Notebook bestimmt, das die Software beinhalten wird.

Intelligente Robo-Hilfskraft
"Wonko" soll rund ein Dutzend Zielobjekte am Uni-Gelände ansteuern: Dazu gehören z.B. die Uni-Bibliothek, die Mensa und einige Institutsgebäude. Eine Herausforderungen sei es, den elektronischen Assistenten in einer unstrukturierten Umgebung - das heißt eine Umgebung, die sich jederzeit ändern kann - sicher navigieren zu lassen. Er muss parkende Autos und gehende Menschen erkennen, damit er nicht mit ihnen kollidiert", so Steinbauer. Weiters soll er eine gewisse "Cleverness" besitzen: "Wenn etwa der Haupteingang der Uni-Bibliothek verparkt ist, sollte er von selbst als Alternative den Hintereingang wählen und nicht ziellos am Gelände herumirren", schildert der Projektleiter.

Selbstständige Fehleranalyse
Größte Herausforderung und zugleich größter Vorzug des Roboters sei es, dass er selbst eine Fehleranalyse an sich vornehmen können soll: "Unser 'Wonko' soll über seinen eigenen Zustand selbst Bescheid wissen. Das ist wichtig, wenn es zum Beispiel einen Fehler in der Software gibt und sich Systemteile 'aufhängen'. Solche Zwischenfälle sollen ohne des Zutuns externer Personen behoben werden können". Wichtig sei diese Systemeigenschaft, damit der Roboter letztlich auch in gefährlichen Umgebungen wie u.a. in einem Atomkraftwerk oder an Katastrophenorten eingesetzt werden könne.

Verkauf an Betriebe geplant
Mit einer Landesförderung von 15.000 Euro ist nun der Ankauf wichtiger Hardware sichergestellt. Würde man die großteils kostenlose Arbeit des Mitarbeiters und Studenten verrechnen, käme das Projekt auf Kosten von rund 300.000 Euro, so Steinbauer. Nach der Testphase am Uni-Campus will man interessierte Unternehmen für eine Serienproduktion gewinnen. (apa/red)