Preisschlacht: Brutaler Kampf am DVD-Recorder-Markt!

Es ist einer der unglaublichsten Preisstürze in der Geschichte der Unterhaltungselektronik. DVD-Recorder: Bei Markteinführung vor knapp drei Jahren kosteten die ersten digitalen Aufnahmegeräte noch um die 2.200 Euro. Heute sind Recorder schon um 299 Euro (!) zu haben.

Bis jetzt rangierten die Verkäufe von DVD-Recordern noch unter "ferner liefen". Laut Fessel-GfK-Institut wurden in Österreich heuer schlappe 6.000 Geräte abgesetzt. Das ist zwar doppelt so viel wie im Jahr zuvor. Die Zahlen blieben aber hinter den Erwartungen zurück.

Grund: Die Recorder waren noch viel zu teuer, und die unterschiedlichen Aufnahmeformate sorgten bei vielen potenziellen Kunden für Verwirrung. Zusätzlich hatten mit Philips, Panasonic, Pioneer und Sony nur vier Hersteller Modelle am Markt. Und die ließen sich ihre Exklusivität auch ordentlich bezahlen.

20.000 Geräte bis Weihnachten
Damit ist jetzt Schluss. Rechtzeitig vor Weihnachten zieht das Recorder-Geschäft ordentlich an. Der Handel rechnet gar mit einem Absatz von über 20.000 Stück. Media-Markt-Geschäftsführer Gerhard Sandler: "Wir werden die Verkaufszahlen von DVD-Recordern bis Jahresende verdreifachen." Grund für die Euphorie: Die Auswahl an digitalen Aufnahmegeräten wird immer größer. Schon jetzt stehen über 20 Modelle in den Regalen.

Billigmarken heizen Geschäft an
Und: Neben Markenfirmen wie JVC, Thomson und Yamaha drängen jetzt auch No-Name-Hersteller wie Humax, Xoro oder Mustek auf den Recorder-Markt. Wie schon bei DVD-Playern passiert dies mit einer unglaub-lich aggressiven Preispolitik. Niedermeyer-Boss Robert Happel: "DVD-Recorder tasten sich jetzt schon an das Preisniveau von herkömmlichen Videorecordern heran und werden diese noch schneller als erwartet ersetzen."

Brutale Preisschlacht
Der Elektrohandel nimmt das Angebot an Billigmarken dankend an. In den letzten Tagen blieb am Recorder-Markt kein Stein auf dem anderen. Fast täglich werden die Preise von DVD-Recordern nach unten korrigiert. Die Preisschlacht hat Niedermeyer mit dem Mustek DVDR-100 um 349 Euro eröffnet. Ein ordentliches Gerät, das als Aufnahmeformat eine DVD+RW/R verwendet. Media Markt zögerte nicht lange und konterte mit einem Schaub-Lorenz-Recorder, der ebenfalls um 349 Euro angeboten wird. Kleiner, aber feiner Unterschied: Der Recorder, der als Aufnahmemedium ebenfalls eine DVD+RW/R verwendet, ist mit einem FireWire-Eingang ausgestattet, über den Sie auch Aufnahmen vom digitalen Video-Camcorder, ohne Umweg über den PC, auf DVD brennen können.

Preise sinken weiter
Der Preisverfall bei DVD-Recordern ist damit aber noch lange nicht vorbei. Das Marktforschungsinstitut IDC rechnet damit, dass sich bis in zwei Jahren der Preis von digitalen Aufnahmegeräten bei 120 Euro einpendeln wird. Das zahlen Sie jetzt für einen stinknormalen DVD-Player.

Die gesamte Story lesen Sie im E-MEDIA 23/03!