Pentium-Prozessoren bald um 60% billiger?
Neue Intel-Strategie im Kampf um den Markt

In der Computerchip-Branche bahnt sich nach Presseinformationen ein Preiskampf an, von dem weltweit die PC-Käufer profitieren könnten. Der weltgrößte Chiphersteller Intel wolle die Preise für seine Pentium-Prozessoren nach Aussage von Firmenkunden um 60 Prozent senken und so Marktanteile vom kräftig wachsenden Wettbewerber AMD zurückgewinnen, berichtete "Die Welt" (Samstag). Die Konkurrenzfirma hatte im vergangenen Jahr ihren Marktanteil zum ersten Mal in vier Jahren auf rund 20 Prozent gesteigert.

Vertreter der beiden Hardwarehersteller Gigabyte und Micro-Star International (MSI) hätten berichtet, Intel habe ihnen Mitte der Woche die überraschende Preissenkung angekündigt.

Eine ganze Palette neuer Prozessoren
Verlorenen Boden will Intel aber auch durch etliche neue Produkte wettmachen. "In den kommenden Wochen und Monaten bringen wir eine ganze Palette neuer Prozessoren auf den Markt, mit denen wir das Wachstum wieder anfachen und Marktanteile zurückgewinnen wollen", sagte Konzernchef Paul Otellini der "WirtschaftsWoche".

Oberstes Gebot: Ökonomie
Während früher die Steigerung der Chipgeschwindigkeit im Vordergrund gestanden habe, setze Intel jetzt bei den Prozessoren auf höhere Leistung bei geringerem Stromverbrauch. "Wir schätzen, dass sich weltweit durch die Umstellung auf die neuen Prozessoren rund eine Milliarde Dollar Stromkosten pro Jahr einsparen lassen." Zudem will das Unternehmen in diesem Jahr eine Milliarde Dollar (790 Mio. Euro) einsparen, indem geplante Investitionen in neue Geschäftsfelder zurückgestellt werden. Der gesamte Konzern werde derzeit von Kopf bis Fuß durchleuchtet, sagte der Intel-Chef dem Wirtschaftsmagazin.

Preis-Dumping bestätigt
Auch das Analystenteam der Citigroup prognostizierte kürzlich unter Berufung auf Computerbauer, dass bestimmte Intel-Chips künftig um 61 Prozent billiger verkauft werden sollen. Neben den Pentium-Prozessoren wolle der weltgrößte Chiphersteller auch die schnelleren Doppelkern-prozessoren im Preis senken, allerdings um nur 15 Prozent. Intel kommentierte dies bisher nicht. Auch AMD hat nach Aussage des Großkunden Gigabyte Preissenkungen angekündigt. Allerdings sollen diese nicht so hoch ausfallen wie bei Intel, berichtete "Die Welt". (apa/red)