Österreichisches Fernsehen wird 50: Dem ORF steht 2005 ein Jubiläumsjahr bevor

Jubiläumsfeierlichkeiten zu verschiedenen Anlässen stellt das Jahr 2005 in Aussicht, und auch das Fernsehen hat Grund zum Feiern, gilt es doch, das 50-jährige Bestehen zu begehen. 1955 nahm in Österreich der erste Fernsehsender seinen Betrieb auf. Die Unterzeichnung des Staatsvertrages am 15. Mai wurde bereits im jungen Medium übertragen. Seit diesen Anfängen sind Zeit- und Fernsehgeschichte untrennbar verbunden, wie auch bereits fixierte Jubiläums-Projekte zeigen.

"Zwei große Hauptabendshows" hat der ORF anlässlich des TV-Jubiläums angekündigt. Am Konzept werde derzeit gearbeitet, Anfang 2005 soll es vorliegen, hieß es dazu auf APA-Anfrage in der ORF-Programmdirektion. Nahe liegend wäre ein Retro-Format nach dem Muster der "Austro-Pop-Show", Details waren aber noch nicht zu erfahren. Nur so viel: Sollte es tatsächlich eine solche Nostalgie-Show werden, sei Arabella Kiesbauer als Moderatorin "sehr wahrscheinlich".

"11er-Haus"
Die Dreharbeiten für das "11er-Haus", so der Arbeitstitel, sind bereits abgeschlossen: Im Mittelpunkt der zehnteiligen Unterhaltungsserie (Autor: Alfred Dorfer, Regie: Harald Sicheritz) stehen ein Wiener Zinshaus, 40 Bewohner und 50 Jahre bewegter Zeit- und Fernsehgeschichte, wobei laut ORF-Programmdirektion der Fokus doch auf 50 Jahre Republik liegt. Ausgestrahlt wird die Produktion mit Julia Stemberger und Johannes Silberschneider in den Hauptrollen voraussichtlich im Herbst 2005.

Unvergessene Fernsehklassiker
Einen eigenen Jubiläumsschwerpunkt, der ebenfalls Zeit- und Fernsehgeschichte vereint, setzt der ORF im Bereich Fernsehfilm: Unter dem Motto "Best of ORF" gibt es ein Wiedersehen mit unvergesslichen Fernsehklassikern. Geplant ist unter anderem Axel Cortis zweiteilige Werfel-Verfilmung "Eine blassblaue Frauenschrift" (1983), Fritz Lehners Schubert-Film "Mit meinen heißen Tränen" (1984) oder Karin Brandauers Tetralogie "Die verkaufte Heimat" (1989).

Gratulation der schrägen Art
Bereits ab 11. Jänner stellt sich im Wiener Theater Rabenhof die Gruppe maschek mit einer Gratulation der schrägen Art ein: "The great television swindle - Eine Expedition durch 50 Jahre Fernsehgeschichte" wird als "eine De- und Rekonstruktion von Fernsehmaterial, drastische Umdeutung, brachiale Neusynchronisation und verschrobene Montage und Collage" angekündigt. Ziel unter anderem: Man wolle mit der Illusion aufräumen, "dass Fernsehen früher besser gewesen wäre".

Versilbertes Jubiläum
Humoristische Aspekte von fünf Jahrzehnten TV-Geschichte hat Parlamentsredakteurin Gertrude Aubauer bereits heuer in ihrem Buch "Menschen, Masken und Marotten" aufgearbeitet. Ebenfalls im Ueberreuter-Verlag erscheint im Jänner 2005 mit "Achtung Sendung" von Kurt Tozzer ein weiteres Buch zum Thema. Und schließlich wird das Fernseh-Jubiläum sogar versilbert: Die Münze Österreich gibt am 9. März 2005 zum Nennwert von 25 Euro eine Münze "50 Jahre Fernsehen" heraus. (apa)