Nokia steigt jetzt in die Autonavigation ein:
"330" ohne Telefon-Funktion für 360 Euro

Nokia steigt in den boomenden Markt für Auto-Navigationssysteme ein. Der weltgrößte Handy-Hersteller aus Finnland stellte am Montag das Nokia 330 Auto Navigation vor und bietet damit dem niederländischen Marktführer TomTom die Stirn.

Das Nokia 330 kann auch als Musikspieler eingesetzt werden und Fotos und Videos abspielen, ist jedoch kein Telefon. Es soll bereits am Jahresende in Europa für netto rund 360 Euro in die Läden kommen und den deutlich teureren TomTom GO-Geräten Konkurrenz machen. Die TomTom ONE-Geräte kosten zwar in etwa so viel wie das neue Nokia 330, verfügen jedoch nicht über dessen Multimedia-Eigenschaften.

"Echte Bedrohung"
TomTom-Aktien reagierten auf die Nokia-Ankündigung lediglich mit geringen Kursverlusten. Branchenexperte Cornelis Bos von ING sagte jedoch: "Der Markteintritt von Nokia ist eine echte Bedrohung. Nokia bietet nun Navigation auf Mobiltelefon und in Spezialgeräten an." Auch andere große Elektronik-Firmen wie Sony, Samsung und LG drängen auf den Markt.

Navi-Umsatz boomt weiterhin
TomTom hat allein im Sommerquartal 1,2 Mio. Navigationsgeräte verkauft und beherrscht in Europa mehr als die Hälfte des Marktes. TomTom zufolge dürften in Europa in diesem Jahr insgesamt acht Mio. Geräte über den Ladentisch gehen - mehr als doppelt so viele wie im vergangenen Jahr. Das Nokia 330 wird digitale Karten von der US-Firma Navteq nutzen. Dies ist ein Rückschlag für die niederländische Firma Tele Atlas, dessen Aktien am Montag auch angesichts höherer Verluste an Boden verloren. Nokia bringt allerdings in seinem neuen N95-Telefon, das auch als Navigationsgerät genutzt werden kann, Karten von Tele Atlas zum Einsatz. (apa/red)