Neue Navis können auch Treibstoff sparen:
Bosch entwickelt einen Spritsparalgorithmus

Navigationsgeräte haben primär ein Ziel - den schnellsten und kürzesten Weg von A nach B zu finden. Das deutsche Zulieferunternehmen Bosch hat nun Navigationsalgorithmen entwickelt, die dafür sorgen, dass sowohl Kraftstoffkosten wie auch CO2-Emissionen gesenkt werden. Und dies gelingt auch im Vergleich zur schnellsten Route in einer akzeptablen Fahrzeit.

Denn besser als bei bisherigen Systemen, die ökologische Routen suchen, berechnet die neue ECO2-Navigation nicht das statistische Mittel aus schnellster und kürzester Route. Vielmehr werden ökologische und ökonomische Aspekte und Parameter berücksichtigt - wie das Streckenprofil – zum Beispiel die jeweilige Straßenklasse, die zu durchfahrenden Ortschaften oder die Anzahl der Kreuzungen.

Darüber hinaus werden fahrzeugspezifische Parameter wie das Gewicht des Fahrzeuges, die Aerodynamik, Motorgröße, Getriebe und sogar das Fahrverhalten des Lenkers mit einberechnet. Die ECO2-Navigation soll den Benzinverbrauch im Schnitt um neun Prozent senken, die durchschnittliche Reisezeit gleichzeitig aber nur um maximal neun Prozent erhöhen.

Streckenführung, Fahrzeug und Fahrerprofil
Um die bestmögliche Energiebilanz auf verschiedenartigen Strecken und Streckenabschnitten zu erzielen, werden alle Straßen im Berechnungsgebiet, die einheitliche Eigenschaften besitzen, in einzelne Abschnitte unterteilt. Die Begrenzung der Abschnitte erfolgt durch Knoten wie Wechsel von Straßenklassen, Kreuzungen oder Ein- und Ausfahrten, die durch Energie verbrauchende Brems- und Beschleunigungsvorgänge und potenzielle Wartezeiten wie Stoppen und Starten gekennzeichnet sind. Dabei wird ein Abbiegevorgang nach links zum Beispiel mit einer längeren Wartezeit und damit auch höherem Energieverbrauch als ein Abbiegevorgang nach rechts berechnet. Aus diesen Parametern bestimmt sich die Durchschnittsgeschwindigkeit für das Durchfahren der einzelnen Abschnitte.

Die bei der ECO2-Navigation zu bewertenden fahrzeugspezifischen Eigenschaften wie der Luft- und Rollwiderstand oder die jeweilige Motorleistung werden durch die Verwendung von verschiedenen geschwindigkeitsabhängigen Verbrauchskurven nachgebildet. Diese fahrzeugspezifischen Informationen werden vom Automobilhersteller zur Verfügung gestellt. Zusätzlich können Parameter für Fahrzeugaufbauten wie Dachboxen oder Fahrzeuganhänger integriert werden.

Verschiedene Fahrstile
Darüber hinaus wird das Fahrverhalten des Fahrers berücksichtigt, und zwar über eine modellhafte Beschreibung seines individuellen Fahrstils. Dabei kann der Fahrer für die jeweilige Route drei verschiedene Fahrprofile – sportlich, normal oder eco – wählen.

(red)