Navigationssysteme von ÖAMTC getestet:
Kein einziges Gerät findet alle Adressen

Auto-Navigationssysteme versprechen leichte Bedienbarkeit und sichere Wegführung zum angestrebten Ziel. Ob die Geräte allerdings auch halten, was sie versprechen, wollte der ÖAMTC wissen - und testete insgesamt acht gängige Marken. Das Ergebnis: Ein klarer Sieger, vier Modelle "bedingt empfehlenswert". Kein einziges Gerät fand alle Adressen.

"Getestet wurde abgesehen vom Bedienkomfort auch Adressüberprüfung, Positionsbestimmung, Rechengeschwindigkeit sowie die Sprach- und Bildqualität", analysierte ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl. Auf Platz eins landete das "MIO C710". Kommentar der Tester: "Es rechnet konkurrenzlos schnell, ist leicht, kompakt und navigiert sehr präzise." Ein "hervorragend" in der Bewertung verfehlte es wegen der dürftigen Bedienungsanleitung und der etwas umständlichen Menüführung.

"Tom Tom Go 710" im Windschatten
Neben dem Sieger wusste das "Tom Tom Go 710" am meisten zu überzeugen. Bei allen Geräten fiel nämlich auf, dass bei der Prüfung der "hausnummerngenauen Navigation" die Hersteller zu viel versprochen hatten. Nur das "Tom Tom Go 710" konnte den Großteil der mehr als 40 Referenzadressen erkennen und auch in der Karte richtig umsetzen. Den Sprung an die Spitze verhinderte die "klobige und unhandliche Bauart". Es ist daher auch nicht wirklich als Fußgänger-Navigationsgerät geeignet.

Becker am günstigsten, rote Laterne für Sony
Das mit 399 Euro billigste Gerät des Tests, das "Becker Traffic Assist Highspeed", machte den ausgewogensten Eindruck und überzeugte mit einem intelligenten Tastenfeld. Da es aber an Zubehör fehlt, gab es von den Testern nur ein "empfehlenswert". Gleich vier Modelle bekamen lediglich ein "bedingt empfehlenswert". Die rote Laterne sicherte sich das "Sony NV-U70T", obwohl es sehr schnell auf Routenabweichungen reagiert. "Hauptkritikpunkt ist, dass Routenwahl und errechnete Zeit nicht immer nachvollziehbar sind", erklärte Kerbl. "Außerdem findet es nur wenige Adressen punktgenau."

Hastige Entwicklung, stürzende Preise
Fazit der Tester: Die Technologie entwickelt sich sehr rasch - anscheinend zu rasch. Denn bei allen Geräten müsse mit Software-Problemen gerechnet werden. "Kein einziges Gerät fand alle Adressen und die Abstimmung der Ansagen ist oft sogar auf Hauptverbindungen und Knotenpunkten nicht mit der lokalen Beschilderung im Einklang", so Kerbl. Die Preise werden in Zukunft hingegen purzeln. Wie bei den PCs tauchen alle paar Monate neue Technologien auf dem Markt auf. Navigationsgeräte älterer Generation werden dann günstiger zu haben sein. (apa/red)