MP3s machen Spaß - bis zum Gehörsturz...:
Eine satte Milliarde Hörgeschädigte bis 2015!

Immer mehr Menschen hören laut italienischen Ärzten schlecht. Die Mediziner sehen einen direkten Zusammenhang mit der starken Verbreitung von MP3-Musikplayern. 42 Millionen europäische Jugendliche schwören auf iPod & Co. Ohne Gegensteuern werde den Angaben zufolge "bis 2015 eine Milliarde Menschen in den Industrieländern an vermindertem Hörvermögen leiden, was die Gesundheitssysteme bis zu 60 Milliarden Euro kosten wird".

Carlo Giordano, ein bekannter Ohrenarzt von der Universität Turin, warnt: "Die Folgen für die Ohren sind verheerend, weil der hohe Lärmpegel nie nachlässt", kritisierte der Mediziner den lauten Musikkonsum über Kopfhörer. Er fordert strengere Gesetze, um die Italiener zu Hause und am Arbeitsplatz vor Lärm zu schützen. Außerdem sollten regelmäßig Gehörkontrollen durchgeführt werden.

Je tiefer, desto schlechter
Wegen der massiven Verbreitung von MP3-Musikplayern rechnen italienische Ärzte, dass bis 2010 fast jeder dritte Landesbürger Gehörprobleme haben wird. Derzeit sind es zwölf Prozent der Bevölkerung. Mit Kopfhörern, die immer tiefer ins Ohr dringen, hören Jugendliche Musik mit Lautstärken bis zu 100 Dezibel, um den rundherum tobenden Verkehrslärm zu übertönen. Aber auch Mobilfunktelefone seien eine Gefahr für die Ohren, meinen die Mediziner.

Bedingt altersbedingt
Derzeit geben die Italiener 20 Milliarden Euro pro Jahr wegen Gehörproblemen aus, der Trend ist stark steigend. Schon in drei Jahren werde es mehr Schwerhörige als Senioren geben. (apa/red)