Motorola kehrt ins TV-Geschäft zurück

Motorola, ein Pionier des Fernsehens, kehrt zu seinen Wurzeln zurück und will wieder in das TV-Geschäft einsteigen. Nach Informationen des Wall Street Journals hat der US-Konzern ein Abkommen mit der Hongkonger Proview International Holdings getroffen, die künftig Flachbildschirme, TV-Geräte und andere Produkte unter dem Markennamen Motorola herstellen soll.

Motorola hatte sich 1974 aus dem TV-Geschäft zurückgezogen und sich ganz auf die Produktion von Halbleitern und Wireless-Produkten konzentriert. So ist der Konzern bei Handys weltweit hinter Nokia die Nummer zwei auf dem Markt. Im zweiten Quartal trugen 15,8 Mio. aller ausgelieferten Mobiltelefone das Logo des US-Konzerns, was ihm einen Marktanteil von 13,4 Prozent eingebracht hat.

Die Rückkehr in das Fernsehgeschäft dürfte vor allem vom prognostizierten Erfolg bei Flachbildschirmen ausgelöst worden sein. Hersteller erwarten sich hier hohe Margen. Auch die US-Produzenten Dell und Gateway haben bereits entsprechende Vereinbarungen mit asiatischen Auftragsfertigern geschlossen, die unter ihrem Markennamen entsprechende TV-Geräte produzieren sollen.

Proview wird für den Motorola-Auftrag eine eigene Niederlassung gründen, deren Output laut Einschätzung eines Unternehmenssprechers in einigen Jahren das bisherige Produktionsvolumen des chinesischen Konzerns übersteigen dürfte. Derzeit produziert Proview über sechs Mio. Computermonitore pro Jahr, wovon ein Drittel auf Flachbildschirme entfällt. Etwa die Hälfte der Panels wird unter eigenem Namen vertrieben, der Rest erfolgt in Auftragsfertigung. (pte/red)