MMA kritisiert: Doppelförderung für alte Technologie ist ein Schlag ins Gesicht!

Die Multimedia Austria (MMA), die überparteiliche Interessensgemeinschaft österreichischer Multimedianetzbetreiber, sieht sich in ihrer Kritik an terrestrischem Digital-TV bestätigt: Der ORF muss mittlerweile selbst zugeben, dass digitales Fernsehen über Antenne nicht finanzierbar ist. Die MMA attestiert dem ORF zusätzlich noch "fehlendes unternehmerisches Denken" und kritisiert das Inanspruchnehmen von Subventionen der Republik Österreich.

Gustav Soucek, Generalsekretär der MMA, zieht mit dem ORF hart ins Gericht und empfiehlt, mehr Vertrauen der Regulierungsbehörde RTR zu schenken. Terrestrisches Digitalfernsehen sei in Österreich aufgrund fehlender Rückkanalfähigkeit und lediglich 16 Programmen eine veraltete Technologie. Mitglieder der MMA hätten bereits 970 Mio. Euro an privatem Kapital in neue Infrastrukturen investiert, ohne jegliche Subventionen dafür erhalten zu haben. Auf der technischen Ebene würden ein rückkanalfähiges Glasfaser/Kabelsystem und funktionstüchtige Applikationen zur Verfügung stehen. Damit würden bereits 900.000 Haushalte mit digitalen TV-Programmen versorgt.

Die Fragwürdigkeit des terrestrischen Digitalfernsehens (DVB-T: Digital Video Broadcasting Terrestrial) habe sich in Deutschland anhand von zahlreichen Störungen und Leistungsdefiziten gezeigt. Soucek zeigt sich aufgrund dieser Tatsache und anderer Fakten sehr erbost: "Ökonomisch sei der Gipfelpunkt der Maßlosigkeit erreicht, wenn man für einen Feldversuch in Graz mit 150 Haushalten 4,5 Mio. Euro aufwendet, dies aus dem Digitalisierungsfonds und somit den ORF-Gebührenerhöhungen finanziert und dann nochmals Subventionen der Republik verlangt." Eine Doppelförderung für eine sterbende Technologie, die nur von einigen wenigen genutzt wird, sei ein Schlag ins Gesicht der Steuerzahlerinnen und Steuerzahler, erklärt der Generalsekretär. Zur MMA gehören BKF, cablecom, kabelsignal, LIWEST, Salzburg AG, Telesystem Tirol und UPC Telekabel. (pte/red)

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