Microsystems bleibt in der Verlustzone: Steigende Umsätze erst 2005 erwartet

Der deutsch-amerikanische IT-Sicherheitsspezialist SCM Microsystems kommt nicht aus den Verlusten und will nun ein kräftiges Sparprogramm auflegen. Angesichts eines hohen Preisdrucks in Europa im Geschäft mit Zugangsgeräten für das digitale Fernsehen rechnet die im TecDax gelistete Gesellschaft auch für das laufende Quartal mit roten Zahlen.

"Für das dritte Quartal 2004 erwartet SCM Microsystems Umsätze zwischen acht und zwölf Mio. US-Dollar und einen operativen Fehlbetrag", teilte das Unternehmen aus Ismaning bei München am Donnerstag mit. Die Bruttomarge, die im zweiten Quartal auf 15 Prozent gesunken war, solle wieder auf 38 bis 41 Prozent steigen. Wegen des harten Wettbewerbs wolle SCM nun sein Sparprogramm verschärfen. "Ziel des Managements ist es, die Kosten innerhalb der nächsten sechs Monate um rund 25 Prozent zu reduzieren." Dies umfasse auch Personalmaßnahmen.

Gewinnwarnung im Juli
SCM hatte vor einem Monat für das zweite Quartal 2004 wegen Problemen mit einer Produktlinie sowie eines Einbruchs der Nachfrage nach Zugangsmodulen für das digitale Fernsehen in Europa bereits eine Umsatz- und Gewinnwarnung abgegeben.

Im zweiten Quartal sank der Umsatz nach endgültigen Zahlen um 40 Prozent auf 11,5 Mio. Dollar. "Die Konkurrenz durch nicht lizenzierte Produkte, Verzögerungen bei Neuentwicklungen sowie Preissenkungen beeinträchtigten das Geschäft", erklärte SCM die rückläufige Entwicklung im Segment Digital-TV. Angesichts zuletzt neu abgeschlossener Verträge solle die Sparte ab 2005 aber wieder "ertragreiches Wachstum" aufweisen.

Operativer Verlust erhöht
Der operative Verlust erhöhte sich auf 7,2 (Vorjahr 4,2) Mio. Dollar. Unter dem Strich kletterte der Verlust auf 6,9 (Vorjahr 5,0) Mio. Dollar. Darin enthalten sei auch die angekündigte Sonderabschreibung von 2,9 Mio. US-Dollar auf Lagerbestände.

Die Geschäftsbereiche PC Security und Digital Media Reader entwickelten sich den Angaben zufolge im Quartal stabil. SCM Microsystems verfehlte mit seinen Zahlen nicht das erste Mal die eigenen Ankündigungen. So musste das Unternehmen bereits im Februar für das Schlussquartal 2003 eine Umsatzwarnung abgeben. Für das Jahr 2004 hatte SCM zudem ursprünglich eine Marktbelebung und Umsatzzuwächse in Aussicht gestellt. Letztere sollten im Jahresverlauf an Dynamik gewinnen. (apa/red)