Medion verliert Großauftrag von Aldi: Über Lieferung von 100.000 TV-Geräten

Der deutsche Elektronikgroßhändler Medion mit Sitz in Essen hat einem Magazinbericht zufolge einen Großauftrag des Diskonters Aldi Süd verloren. Dabei soll es sich um die Lieferung von mehr als 100.000 Fernsehgeräten handeln, die nunmehr zwei türkische Konkurrenten übernehmen würden, so das "manager magazin" in seiner aktuellen Ausgabe.

Durch die rasche Expansion des Unternehmens seien die Personalkosten rascher gestiegen als der Umsatz, berichtete die Zeitschrift weiter. Medion-Vorstand Christian Eigen hatte Ende Juli in einem Gespräch mit Reuters angekündigt, dass ein Mitarbeiterabbau im Zuge von Kostensenkungen nicht ausgeschlossen sei. Der Konzern hatte im ersten Halbjahr erstmals einen Gewinnrückgang verbucht.

Medion war in diesem Jahr beim oberösterreichischen Notebook-Hersteller Gericom mit Sitz in Linz, der 2003 knapp an der Insolvenz vorbeigeschlittert war, eingestiegen. Mittlerweile herrscht zwischen den beiden Unternehmen ein Rechtsstreit. Medion hatte mit Gericom-Vorstandschef Hermann Oberlehner den Erwerb eines Gericom-Aktienpaketes von 24,9 Prozent vereinbart, das von dessen Beteiligungsgesellschaft gehalten wird. Inzwischen jedoch wollen die Österreicher den Einstieg verhindern und Oberlehner weigert sich, sein Aktienpaket herauszugeben.

Die Aldi-Gruppe ist einer von fünf Großkunden, mit denen Medion insgesamt 65 Prozent seines Umsatzes erzielt. Aldi, in Österreich mit Hofer vertreten, verkaufte in Österreich immer wieder auch Gericom-Produkte. (apa)