Jede dritte Musik-CD ist Raubkopie: 2003 geringste Steigerungsrate seit Jahren!

Jede dritte verkaufte Musik-CD weltweit ist eine Raubkopie. Dies hält der Verband der Musikindustrie IFPI (International Federation of the Phonographic Industry) in einem Pirateriebericht fest. Insgesamt seien im Jahr 2003 1,1 Milliarden raubkopierte bzw. gefälschte Musik-CDs weltweit abgesetzt worden, deren Schwarzmarktwert 4,5 Milliarden Dollar (3,66 Milliarden Euro) ausgemacht habe, hieß es in einer Aussendung des Verbands der Österreichischen Musikwirtschaft.

Im Jahr 2000 war erst ein Fünftel der abgesetzten Musik-CDs unecht, 2003 lag die Piraterie-Rate bei 35 Prozent. Trotz des neuen Rekord-Anteils an Raubkopien ist deren Anteil im Vorjahr um nur vier Prozent gestiegen, das ist die geringste Steigerungsrate seit Jahren. 56 Millionen Raubkopien wurden sichergestellt und illegale CD- Fertigungsanlagen vor allem in Südostasien mit einer Produktionskapazität von 300 Millionen Stück beschlagnahmt. Negativ- Spitzenmärkte bei Raubkopien seien China, wo neunzig Prozent der CDs keine Originale sind (Marktwert: 591 Millionen Dollar), Russland (64 Prozent bzw. 332 Millionen Dollar) und Mexiko (61 Prozent bzw. 181 Millionen Dollar), heißt es im "IFPI Commercial Piracy Report 2004". Die IFPI befürchtet durch die EU-Erweiterung eine Steigerung der Piraterieraten in Westeuropa, die noch unter denen in Ost- und Südeuropa liegen.

In Österreich beträgt der jährlich entstehende Schaden durch Raubkopien, CD-Fälschungen und illegale Konzertmitschnitte rund fünf Millionen Euro und liegt damit unter dem Schaden durch Internettauschbörsen, der etwa 7,5 Millionen Euro beträgt. Hierzulande seien "international beachtete Erfolge im Kampf gegen die Musikpiraterie" erzielt worden. In den vergangenen rund drei Jahren seien 500.000 raubkopierte CDs und Bootlegs - nicht autorisierte Konzert-Mitschnitte - im Wert von 7,5 Millionen Euro beschlagnahmt worden. (apa)