Illegale DVDs werden in China immer populärer

In China werden Raubkopien von Hollywood-Filmen immer populärer. Die Motion Picture Association of America (MPAA) schätzt, dass im Jahr 2002 mehr als 90 Prozent der in dem Land verkauften DVDs illegale Kopien waren, berichtet die New York Times. Der Preis pro Raubkopie liegt bei einem Dollar und ist damit weit günstiger als eine legal erworbene DVD oder ein Kinobesuch.

Die illegalen Kopien werden zumeist von Studenten in versteckten Fabriken in südchinesischen Städten wie Dongguan oder Shantou angefertigt und sind von meist schlechter Qualität. Erhältlich sind sie über Straßenhändler und in kleinen, darauf spezialisierten Geschäften in ganz China.

Film-Piraterie in der Asien-Pazifik-Region hat der MPAA zufolge im vergangenen Jahr Filmemachern einen Schaden von 640 Mio. Dollar zugefügt. China hat mit 168 Mio. Dollar dabei den größten Verlust angerichtet. Käufer der illegalen DVDs werden fast nie bestraft. Für Hersteller und Verkäufer der Produkte sind strenge Gefängnis-Strafen vorgesehen, diese werden jedoch äußerst selten verhängt. Kleinere Verkäufer können mit Strafen von mehreren Hundert Dollar rechnen, die am häufigsten angewendete Strafe ist aber die Beschlagnahmung der illegalen Ware.

In Shanwei in der Provinz Guangdong, einem Zentrum für die Produktion von Raubkopien, wurden kürzlich in einer "Zeremonie" 26 Mio. Film- und Musik-CDs zerstört. 2002 wurden chinesischen Behörden zufolge 14 Mio. illegale VCDs und 6,1 Mio. DVDs beschlagnahmt. (pte/red)