IFPI-Bericht: Musik-Piraterie erreicht Rekordzahlen

In den letzten drei Jahren haben sich die weltweiten Verkäufe von Musik-Raubkopien mehr als verdoppelt. Das geht aus einer Studie des internationalen Verbandes der Musikindustrie IFPI hervor. Demnach wurde 2002 zum ersten Mal seit drei Jahren mehr als eine Mrd. illegaler CDs verkauft, 14 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Gesamtumsatz des Piraten-Marktes, inklusive CD-R und Kassetten, ist um sieben Prozent gestiegen und beträgt 4,6 Mrd. Dollar.

Den Zahlen nach ist der weltweite Markt für Raubkopien damit größer als der legale Musik-Markt jedes einzelnen Landes, mit Ausnahme der USA und Japans. Die weltweiten legalen Musikverkäufe erzielten 2002 einen Umsatz von 32,2 Mrd. Dollar und fielen damit um 7,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Bereits jede zweite von fünf CDs ist heute illegal erworben.

Krisengebiete der Musik-Piraterie
Der IFPI veröffentlicht in seinem aktuellen Report erstmals eine Liste von zehn der weltweit größten "Krisengebieten" in der Musik-Piraterie. Zu den zehn Ländern gehören Brasilien, China, Mexiko, Paraguay, Polen, Russland, Spanien, Taiwan, Thailand und die Ukraine. An der Spitze der Liste steht China, wo mehr als 90 Prozent aller Musikverkäufe illegal sind. Im vergangenen Jahr überstieg die Zahl der illegalen die der legalen Verkäufe in nicht weniger als 25 Ländern.

Regierungen sollen helfen
Der IFPI ruft in seinem Report die Regierungen mit einem Drei-Punkte-Plan zu einer besseren Kooperation im Kampf gegen die Platten-Piraterie auf. Zum einen sind bessere Gesetze und Regelungen zur Durchführung zum Schutz der Musik notwendig. Zum anderen muss die massive Überproduktion von CDs von der Optical Disc Regulations reguliert werden. Und zuletzt müssen Musik-Piraten härter bestraft werden, so der IFPI. "Einige der aufregendsten Musik-Märkte der Welt kämpfen um ihr Überleben, weil ihre Regierungen zu träge sind, strenger gegen die Piraterie vorzugehen", erläutert Tim Bowen, Vorsitzender von BMG UK und Irland. (pte/red)

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