Hollywood rebelliert: Schauspieler gegen Video-Bann für Oscar-Juroren

Nach berühmten Regisseuren haben sich jetzt auch prominente Hollywood-Schauspieler wie Sean Penn, Hilary Swank, Sissy Spacek, Nick Nolte und Willem Dafoe dem Protest gegen die neuen Oscar-Regeln angeschlossen. Damit wollen sie gegen die Entscheidung des Amerikanischen Filmverbandes protestieren, den Oscar-Juroren keine Videos mehr nach Hause zu schicken, berichtete das Fachblatt "Variety".

"Dadurch wird eine ungeheuerlich ungerechte Situation geschaffen", sagte Melissa Gilbert, die Vorsitzende des Amerikanischen Filmschauspielerverbandes. Ein entsprechendes Schreiben soll in den nächsten Tagen veröffentlicht werden. Bereits vergangene Woche hatten 142 Filmregisseure, darunter auch der deutsche Filmemacher Tom Tykwer, sowie Robert Altman, Martin Scorsese, Francis Ford Coppola und Robert Redford ein Protestschreiben an Jack Valenti, den Vorsitzenden des Filmverbandes, geschickt.

Die "Motion Picture Association of America", die den Oscar verleiht, hatte sich mit den großen Hollywoodstudios darauf geeinigt, Kopien ihrer Filme nicht mehr an Oscar-Juroren zu verschicken. Damit können sich die Juroren künftig nicht mehr zu Hause auf ihrer Couch zurücklehnen und jeden Film in Ruhe, möglicherweise auch mehrmals betrachten, sondern müssen zur Beurteilung ins Kino gehen.

Der Video- und DVD-Bann war verhängt worden, um das weit verbreitete Schwarzkopieren der Filme zu unterbinden. Schauspieler, Autoren und Regisseure fürchten nun, dass kleinere Independent-Produktionen benachteiligt werden. (apa/red)