HD-Duell - Videos so scharf wie noch nie:
Die Sony HDR-HC3 und Canon HV-10 im Test

Scharf, schärfer, am schärfsten. Ambitionierte Hobby-Regisseure können sich freuen. Die ersten leistbaren High-Definition-Camcorder für Consumer, die Videos in einer noch nie da gewesenen Schärfe und Brillanz versprechen, stehen in den Läden. - Nach Sony hat jetzt auch Canon seine erste Full-HD-Cam auf den Markt geworfen.

HD-Cams im direkten Vergleich. E-MEDIA konnte die Canon HV-10 als erstes heimisches Medium exklusiv testen und hat sie mit der Sony HDR-HC3 (schon einige Wochen im Handel) verglichen.

Handhabung und Bedienung
Im Gegensatz zu Sony ist der Canon-Scharfmacher "im Hochformat" gebaut und eine Spur kleiner & leichter. Beide Cams liegen aber gut in der Hand. Die wichtigsten Steuerelemente sind leicht zu erreichen, das Display ist mit 2,7 Zoll (6,9 cm) Größe und 210.000 bzw. 211.000 Pixel fast ident. Ein Unterschied: Sony hat seiner HDR-HC3 ein Touchpanel gegönnt, auf dem sich per Fingertipp eine Reihe von Menüeinstellungen vornehmen lassen.

Auflösung und Objektiv
Gefilmt wird bei beiden Cams im MPEG-2-Format mit Full-HD-Auflösung (1.920 x 1.080 Pixel). Für die hochauflösenden Aufnahmen sorgt bei Sony wie Canon ein CMOS-Bildsensor. Hier holt sich Canon mit 2,9 gegenüber 2,1 Megapixel Auflösung (Sony) einen leichten Vorsprung. Gut am CMOS: Er ist größer als der bei Videocams üblicherweise verwendete CCD-Chip. Dadurch wird mehr Licht eingefangen, was zu besseren Aufnahmen mit weniger Farbrauschen führt. Beim Objektiv setzen beide Hersteller auf ein lichtstarkes 10faches optisches Zoom.

Qualität der Aufnahmen
Die Videoqualität ist bei beiden Cams lupenrein. Die E-MEDIA-Testaufnahmen (die Filme wurden zu unterschiedlichen Tageszeiten und auch in Innenräumen bei schlechteren Lichtverhältnissen gedreht) wurden über einen Full-HD-Schirm von Sony (Bravia KDL 46X2000) und einen HD-ready-Fernseher von Sharp (Aquos LC-26P55E) wiedergegeben. Farbe, Kontrast und Schärfe konnten sich - im wahrsten Sinn des Wortes - sehen lassen. Die HD-Videos wirkten fast dreidimensional. Welches Modell die besseren Filme macht, konnten auch mehrere "Testseher" nicht entscheiden. Der Unterschied zu Aufnahmen mit einem 800.000-Pixel-Standard-Camcorder (Canon MV 900) fiel dafür umso deutlicher aus: Die "Normal"-Cam war in puncto Schärfe und Farbe beiden HD-Camcordern klar unterlegen.

Fazit
Ein glattes Unentschieden. Eines ist klar: High Definition ist auch bei Video nicht mehr aufzuhalten. Die massenhafte Verbreitung von HD-ready-und Full-HD-Fernsehern verlangt auch nach "scharfen" Home-Videos. Obwohl das neue HD-Format bei Videocams noch in den Kinderschuhen steckt, sind die ersten Cams technisch erstaunlich ausgereift. Von der Bedienung über die Ausstattung bis hin zur Bildqualität stimmt fast alles. Schwächen gibt es kaum - also auch keinen Gewinner des Duells. Zu welchem HD-Modell man greift, ist also Geschmackssache. Zumal auch die Preise fast ident sind.

Den kompletten Bericht sowie eine technische Vergleichstabelle finden Sie im aktuellen E-MEDIA (Nr. 18/06)!