Großbild-Fernseher: Ist die Zeit noch nicht reif für Plasma-TV-Geräte und LCD-Screens?

Wer sich von einem LCD-Bildschirm oder Plasma-TV-Gerät eine Verbesserung des herkömmlichen Fernsehbildes erwartet, wird enttäuscht: Die Mehrheit der Kandidaten im aktuellen "Konsument"-TV-Geräte-Test bringt es nur auf ein "durchschnittliches" Bildergebnis. Das liegt vor allem daran, dass die meisten Modelle mit dem derzeit noch vorherrschenden TV-Bildübertragungs-Modus PAL nicht zurecht kommen und das Bild flau und unscharf darstellen.

Stärken liegen im HDTV-Bereich
Im - derzeit noch kaum verfügbaren - hochauflösenden HDTV-Format spielen die Geräte hingegen ihre Stärken aus. Fast alle Prüflinge schnitten hier "sehr gut" oder "gut" ab. "Die Zeit ist noch nicht ganz reif für LCD-Bildschirme oder Plasma-TV-Geräte. Erst wenn die Fernsehanstalten nicht nur digital, sondern auch HDTV ausstrahlen, kommen Konsumenten in den optimalen Genuss der Großbild-TV-Geräte", erklärt Paul Srna, "Konsument"-Technikexperte. Laut EU-Verordnung muss spätestens 2010 der gesamte terrestrische Empfang digital erfolgen, eine Umstellung auf HDTV wird aber noch länger dauern.

Kaum Unterschiede zwischen LCD und Plasma
Keine nennenswerten Qualitätsunterschiede gibt es hingegen mehr zwischen LCD- und Plasma-Geräten, spezifische Nachteile der einen oder anderen Technologie werden immer kleiner. Bis rund 80 Zentimeter Bildschirmdiagonale sind LCD-Schirme, ab rund 100 Zentimeter Plasma-Modelle die bessere Wahl. Was allerdings bleibt: Der deutlich höhere Stromverbrauch, vor allem bei Plasmaschirmen. LCD-Geräte haben dagegen konstruktionsbedingt einen etwas eingeschränkten Betrachtungswinkel.

Stichwort Digitalisierung
Viele Konsumenten wissen bislang nicht wirklich, was sich für sie durch die Digitalisierung ändert. Paul Srna bringt Licht in den digitalen Fernsehdschungel: "Die Digitalisierung des Fernsehens bedeutet zunächst die Umstellung von analoger auf digitale Bildübertragung. Konsumenten benötigen dafür kein neues Fernsehgerät, sondern nur eine digitale Empfangseinheit. Die Übertragung erfolgt weiterhin nach PAL-Norm. Erst wenn in Österreich HDTV als Bildübertragung Standard wird, benötigen die Zuseher "HD"-fähige Fernseher." Aber: Nur Geräte, die über das Logo "HD ready" verfügen, eignen sich für die digitale Fernsehzukunft. Ähnlich klingende Fantasiebezeichnungen wie "HD fähig" oder "HD vorbereitet" sind nichtssagend.

"Konsument" hat beim Test neun LCD-Bildschirme und vier Plasma-Geräte zwischen 1.100 und 3.000 Euro unter die Testlupe genommen. (red)