Goldene Nicas vergeben: Der CyberArts-Contest Prix Ars Electronica ist entschieden

Die begehrten Goldenen Nicas des CyberArts-Wettbewerbs Prix Ars Electronica 2005 sind vergeben worden. Aus fast 3.000 Einreichungen aus 71 Ländern wurden sechs Goldene Nicas, zwölf Auszeichnungen und zwei Sonderpreise vergeben. Dars Ars Electronica Center vergibt zusammen mit dem ORF Oberösterreich, dem Brucknerhaus und dem O.K. Centrum jährlich die Preise an digitale Medienkünstler.

In der Kategorie "Computeranimation/Visual Effects" siegte Tomek Baginski aus Polen mit seinem von schwarzem Humor geprägten Film "Fallen Art" - eine Animation, für die sich die Jury entschied, weil sie innerhalb weniger Minuten eine ungewöhnliche Geschichte voller unerwarteter Wendungen erzähle und dennoch in sich geschlossen und überzeugend wirke. Die Goldene Nica im Bereich "Digital Musics" ging an die Klangpionierin Maryanne Amacher aus den USA für ihre Installation "TEO! a sonic sculpture", die als Soundinstallation für die Esplanade des Palacio de bellas artes in Mexico City konzipiert wurde.

"*/MILKproject" des RIXC-Riga Center for New Media Culture in Lettland, Gewinner in der Kategorie "Interaktive Kunst", ist eine Verknüpfung der Einzelgeschichten und Lebenswelten von Menschen, die durch den Handel von Milch zwischen Lettland und den Niederlanden miteinander verbunden sind. Benjamin Fry und Casey Reas (USA/Kanda) erhalten die Goldene Nica der Kategorie "Net Vision" für das von ihnen initiierte Projekt "Processing", das neue Möglichkeiten künstlerischen Arbeitens auf dem Gebiet der Grafik eröffnet. Diese Software ist eine Programmiersprache und Entwicklungsumgebung für grafische Arbeit, die gemeinsam von einer großen Community erarbeitet wurde.

Das indische Gewinnerprojekt "Akshaya" in der gesellschaftspolitisch ausgerichteten Kategorie "Digital Communities" ist ein ambitioniertestes Entwicklungsprogramme: Innerhalb von drei Jahren werden 6.000 Internet-Zentren im indischen Bundesstaat Kerala öffnen, Infrastruktur für die lokale Bevölkerung schaffen und gleichzeitig 50.000 neue Arbeitsplätze entstehen lassen.

Markus Sucher aus Klagenfurt gewann die Kategorie "u19 -freestyle computing" für seine Methode "Rennacs Studies", bei der ganze Filme vom Bildschirm gescannnt und aus diesem Material Bilder hergestellt werden. Das Siegerprojekt "USED Clothing" der zweiten Nachwuchskategorie für Kreative unter 27 - [the next idea] Kunst- und Technologiestipendium - stammt vom Linzer Martin Mairinger: In Kleidung werden Funk Chips eingenäht, auf denen die Träger Informationen über sich selbst speichern können. Käufer der Kleidung in speziellen Second-Hand-Shops können per Internet auf die Daten zugreifen.

Die Preisverleihung des Prix Ars Electronica findet am 2. September 2005 im Rahmen des Festival Ars Electronica im Brucknerhaus Linz statt. Die Ausstellung "Cyberarts 2005" im O.K Centrum für Gegenwartskunst präsentiert die prämierten Arbeiten. Der ORF Oberösterreich produziert eine Dokumentation zu Festival und Prix Ars Electronica, die am 4. September 2005 auf ORF 2 sowie am 5. September 2005 auf 3sat zu sehen sein wird. (apa/red)