Geld und Downloads für Sony BMG-Kunden: Konzern einigt sich mit "Viren-CD"-Käufern

Der deutsch-japanische Musikkonzern Sony BMG hat sich laut Gerichtsunterlagen grundsätzlich mit Kunden geeinigt, die eine Sammelklage gegen seinen Kopierschutz auf CDs eingereicht haben. Die XCP genannte Software verursacht nach Meinung der Kläger Sicherheitslücken auf ihren Computern und erlaubt dem Unternehmen, sie zu überwachen.

Bargeld & Downloads für Kunden
Der Einigung zufolge sollen die Käufer die CDs gegen Scheiben ohne den Kopierschutz umtauschen können und etwa mit kostenlosen Musik-Downloads aus dem Internet und Barzahlungen entschädigt werden. Zudem müsse Sony BMG ein Programm liefern, um XCP zu deinstallieren, heißt es in den dem Gericht übermittelten Papier. Schließlich dürfe der Konzern künftig keine CDs mit XCP mehr herstellen. Der Einigung muss noch ein Bundesrichter in New York zustimmen.

4,7 Millionen CDs betroffen
Sony BMG hat den Kopierschutz auf Alben von 52 Künstlern eingesetzt, zum Beispiel von Ray Charles, Frank Sinatra, Louis Armstrong und Celine Dion. Etwa 4,7 Millionen CDs sind damit hergestellt worden, 2,1 Millionen davon wurden verkauft.

Sicherheitslücken durch Kopierschutz
Die Software installiert sich automatisch, wenn die Musik-CD auf einem PC abgespielt wird. XCP verursacht jedoch eine Sicherheitslücke, die Hacker zum Einschleusen von Computer-Viren benutzt haben. Der Softwarehersteller Microsoft stuft XCP als Sicherheitsrisiko ein. Normale CD- oder DVD-Spieler und Apple-Computer sind von XCP nicht betroffen. In einem anderen Verfahren verklagt der US-Bundesstaat Texas den Musikkonzern wegen XCP. (APA/red)