Fußball-WM fördert Flachbild-TV-Umsatz:
Röhrenfernseher fast vom Markt gedrängt

Die bevorstehende Fußball-WM in Deutschland kurbelt - obwohl sich das ÖFB-Team nicht qualifiziert hat - auch in Österreich den Absatz mit TV-Geräten massiv an, besonders beliebt sind Flachbildschirmgeräte. "Wir verzeichnen seit Herbst eine sehr große Nachfrage nach Flachgeräten, überraschenderweise auch nach teureren Modellen zwischen 2.000 und 3.000 Euro", sagte der Obmann des Bundesgremiums Elektrohandel der Wirtschaftskammer Österreich, Wolfgang Krejcik, zur APA. Im direkten Vorfeld der Fußball-WM erwarte man in den nächsten Wochen nochmals einen Nachfrageschub.

"Wir rechnen bei Flachbildschirmen in den kommenden Wochen mit einem Umsatzplus von 20 bis 30 Prozent", prognostizierte Krejcik. Bei einigen Markenherstellern gebe es bereits Lieferengpässe. Zusatzeinnahmen bescheren der Branche auch spezielle Dienstleistungen wie etwa die Wandmontage von Flachbildschirmen. Teurere Geräte würden überraschenderweise auch von einer breiten Bevölkerungsschicht nachgefragt, freut sich Krejcik. Trotz der hohen Nachfrage nach Flachbildschirmen wurden die Geräte in den vergangenen Monaten immer günstiger - bei einer zunehmenden Qualität der Produkte.

Kaum noch Röhrenkauf
Vom jährlichen Umsatz der gesamten Konsumelektronik in Höhe von 1,2 Mrd. Euro entfällt gut die Hälfte auf den Absatz von TV-Geräten. 35 Prozent davon stellen bereits Flachbildschirme, nur mehr 15 Prozent entfallen auf Röhrenfernsehgeräte. Die Tendenz gehe weiter Richtung Flachbildschirme, betonte Krejcik. 48 Prozent der österreichischen Haushalte haben laut GfK (Stand 2005) einen Farbfernseher, 49 Prozent haben sogar zwei oder mehr Geräte. Auf andere Elektroniksegmente - abgesehen von den Flachbildschirmen - habe die Fußball-WM hingegen kaum Auswirkungen, meint Krejcik.

Fußball als Wirtschaftsmotor?
Einer von Maxtra Consulting in Zusammenarbeit mit dem Online-Marktforscher Marketagent.com durchgeführten Studie planen mehr als 27 Prozent, also etwa jeder vierte Österreicher, im Zuge der WM Investitionen in Elektrogeräte, Möbel oder Kommunikations-Infrastruktur. Vor allem Computer, Flachbild-TV-Geräte und Kaffeemaschinen stehen hoch im Kurs. (APA/red)