Freizeitbudget wächst kaum mehr: 284 Minuten pro Tag haben Österreicher frei

Die Freizeit der Österreicher wächst kaum mehr. Sie liegt laut einer aktuellen Umfrage des Linzer Meinungsforschungsinstitutes IMAS bei 284 Minuten pro Tag. Vor drei Jahren waren es um zwei Minuten weniger gewesen. Davor gab es hingegen erhebliche Zuwächse, so lag das Freizeitbudget bei Beginn dieser Umfragenreihe im Jahr 1979 bei nur 180 Minuten.

IMAS erkundigt sich in regelmäßigen Abständen nach den Stunden außerhalb der Arbeitszeit, in denen die Befragten machen können, was sie wollen. Dabei werden Essen, Anziehen und andere lebensnotwendige Tätigkeiten nicht mitgezählt. Eine Umfrage Ende Mai/Anfang Juni bei 1.000 repräsentativ für die Gesamtbevölkerung ausgewählten Personen ergab, dass im Durchschnitt täglich vier Stunden und 44 Minuten als Freizeit zur Verfügung stehen. Im Jahr 2002 waren es vier Stunden und 42 Minuten. Das bedeutet einen Zuwachs um nur zwei Minuten. Dieser war früher größer: Im September 1979 verfügten die Österreicher noch über durchschnittlich drei Stunden Freizeit. Im Juni/Juli 1988 betrug das Freizeitbudget schon drei Stunden und 35, im Oktober 1997 vier Stunden und 20 Minuten.

Berufstätige haben so wie schon bei der vergangenen Umfrage um rund eine Stunde weniger Freizeit als der Rest der Bevölkerung. Unter den einzelnen Bevölkerungsgruppen am schlechtesten dran sind die Landwirte sowie Personen zwischen 30 und 50, die in diesem Lebensabschnitt auf dem Höhepunkt ihrer beruflichen Entwicklung stehen. Stark überdurchschnittlich ist hingegen das Zeitguthaben bei Personen über 60 sowie einfachen, ungelernten Arbeitern und Großstadtbewohnern, insbesondere Wienern.

Auf die Frage nach den häufigsten Freizeitbeschäftigungen nannten beinahe zwei Drittel - konkret 65 Prozent - "Fernsehen". Jeder zweite gab "Zeitungen/Illustrierte lesen" an. Jeweils rund zwei Fünftel vertreiben sich die Zeit mit "Besuchen", "Musik hören" oder "gründlich ausschlafen". Etwas mehr als ein Drittel der Bevölkerung gehört zu denen, die gerne Restaurants oder Lokale aufsuchen. Ähnlich groß ist die Zahl der Personen, die mit Vorliebe Spazieren gehen oder Bücher lesen. Nicht mehr ganz so verbreitet ist die Nutzung der freien Zeit für Gartenarbeiten, Ausflüge oder Sport. Immerhin 28 Prozent betrachten auch das Autofahren ausdrücklich als eine bevorzugte Freizeitbeschäftigung. Zu den am wenigsten betriebenen Freizeitbeschäftigungen zählt neben Musizieren, Fotografieren, Rätsel Lösen oder dem Besuch von Vorträgen und Versammlungen die berufliche Weiterbildung. Sie wird lediglich von 14 Prozent der Befragten als häufige Freizeittätigkeit angeführt.(apa/Red)