Französischer Verlag verklagt Google:
Urheberrechtsverletzung vom Suchriesen

Ein französischer Verlag hat gegen die US-amerikanische Internet-Suchmaschine Google Klage wegen Verletzung der Urheberrechte eingereicht, weil dieser ohne Genehmigung Buch-Auszüge in digitaler Form in sein Programm aufgenommen hatte. Die Verlagsgruppe La Martiniere fordert für jeden veröffentlichten Ausschnitt 100.000 Euro Schadenersatz pro Tag, gab Verlagsanwalt Yann Colin am Mittwoch bekannt.

Mit der Initiative will La Martiniere die Interessen ihrer drei Verlage Le Seuil in Frankreich, Delachaux & Niestle in der Schweiz und Abrams in den USA verteidigen. Google hatte 2005 damit begonnen, Millionen Bücher zu digitalisieren. Im vergangenen Jänner begann Google auch mit der Digitalisierung französischer Werke. Werke, deren Urheberrecht abgelaufen ist, sind vollständig auf einer Google-Website abrufbar, ist das Urheberrecht noch aufrecht, können nur kleine Auszüge online eingesehen werden.

Kritik zum Google-Projekt aus Frankreich
Das weltweit für Aufsehen sorgende Projekt wurde in Frankreich vom Verband der französischen Verlage SNE (Syndicat National de l'Edition), dem 400 Unternehmen angehören, heftig kritisiert. Außer in Frankreich wurden auch in den USA und in Deutschland Klagen eingereicht. Die französischen Verlage erwägen gegenwärtig die Beteiligung an einer virtuellen europäischen Bibliothek mit dem Namen "Bibliotheque Numerique Europeenne" (BNE), die als Gegeninitiative zum Google-Projekt gedacht ist. Insbesondere verlangen die französischen Verlage die Respektierung der Autorenrechte.

Webtipp:
books.google.com

(apa/red)