Flachbild verdrängt auch Rückprojektor:
Großformat & Preisverfall ebnen Siegeszug

Der Siegeszug der LCD- und Plasma-Fernseher fordert weitere Opfer. Nach den Röhrengeräten, die mittlerweile in den Industrienationen kaum noch eine Rolle spielen, kämpfen nun auch die Rückprojektions-Fernseher (RPTV) mit schwindenden Absatz- und Umsatzzahlen. Nach Prognosen der US-Marktforscher von iSuppli gehen 2011 rund um den Globus 4,6 Mio. RPTVs über die Ladentische.

Im vergangenen Jahr wurden noch 5,56 Mio. der Projektoren verkauft. Der Preisverfall sorgt zudem dafür, dass der Umsatz in den kommenden fünf Jahren noch weit stärker fällt und zwar von 8,03 auf 3,26 Mrd. Dollar.

In jeder Hinsicht überlegen
"LCD- und Plasma-TV-Geräte punkten mit immer größeren Bildschirmen zu attraktiveren Preisen", erklärt Michael Schidlack, Bereichsleiter Consumer Electronics & Digital Home beim Branchenverband BITKOM. Ein Plasma-Fernseher verfüge außerdem über eine bessere Bildqualität als ein vergleichbares RPTV-Gerät. Während nach BITKOM-Prognosen in Deutschland das Segment Rück- und Front-Projektoren 2007 beim Umsatz 9,2 Prozent verlieren wird, sollen die Umsätze mit Flachbild-Fernsehern um 32 Prozent auf 4,4 Mrd. Euro klettern.

Röhren-TV-Markt bereits minimiert
Von dem Flachbild-Boom noch stärker betroffen sind allerdings die herkömmlichen Röhrengeräte. Der Röhren-TV-Markt soll nach Vorhersagen von iSuppli auf ein Drittel seiner aktuellen Größe schrumpfen. Für 2007 rechnet iSuppli in diesem Segment mit Umsätzen von 22,9 Mrd. Dollar, 2011 sollen es noch 8,2 Mrd. Dollar sein. Die Absatzzahlen brechen den Marktbeobachtern zufolge in den kommenden fünf Jahren um die Hälfte auf 59,55 Mio. Geräte ein. Als natürliche Folge des schwindenden Röhren-Absatzes hat iSuppli Fabrik-Schließungen der Hersteller ausgemacht, berichtet DigiTimes.

Flat-TVs unaufhaltbar
In Deutschland ist der Verkauf von Röhren-Geräten im vergangenen Jahr um 33 Prozent eingebrochen. "2007 wird sich der Marktrückgang noch einmal beschleunigen", prognostiziert Schidlack. Dann wird ein Einbruch von 36 Prozent erwartet. 2006 sind in Deutschland dem BITKOM zufolge erstmals mehr Flachbild-Fernseher als Röhren-Geräte verkauft worden. Dabei überwiegt laut Schidlack der LCD-Bereich deutlich. (pte/red)