Europa - HD DVD im Moment marktführend:
PS 3 soll ab Ende März Blu-ray beflügeln

Europa - HD DVD im Moment marktführend:
PS 3 soll ab Ende März Blu-ray beflügeln

HD DVD hat in der Formatschlacht um die DVD-Nachfolge derzeit die Nase deutlich vorn. Vor allem mit der Einführung seines HD-E1 HD-DVD-Players, der für 499 Dollar angeboten wird, hat sich Toshiba im Januar auf dem europäischen Blue-Laser-Markt einen Anteil von 85 Prozent erobert, berichtet DigiTimes unter Berufung auf taiwanesische Industriekreise. Sony und Samsung als Vertreter des konkurrierenden Blu-ray-Formats kontrollieren demnach zum Jahresanfang gemeinsam 15 Prozent des noch jungen Marktes.

Eine massive Verschiebung zugunsten von Blu-ray erwarten sich Branchenvertreter im Zuge der Einführung der Playstation 3, die mit einem integrierten Blu-ray-Laufwerk aufwartet und in Europa am 23. März in die Läden kommen soll. Toshiba hat seine aktuelle Vormachtstellung der Einführung des HD-E1 zu verdanken. Zuvor hatte das Unternehmen mit seinen HD-DVD-Produkten in Europa lediglich einen Marktanteil von 58 Prozent für sich verbuchen können.

Ab Weihnachten massenmarkttauglich
Damit erweist sich einmal mehr die Preisgestaltung als entscheidende Größe für den Erfolg der potenziellen DVD-Nachfolger. Trotz der steigenden Nachfrage nach hochauflösendem Fernsehen, gehen Branchenexperten davon aus, dass die Verbraucher die Preisobergrenze bei HD-Laufwerken, Playern oder Rekordern bei maximal 500 Dollar (381 Euro) ziehen. Noch seien die Gerätepreise aber zu hoch, kritisiert Bernhard Krause, Sprecher des deutschen Herstellers von CD- und DVD-Produktionsanlagen Singulus Technologies. Ein Massenmarkt sei deshalb frühestens für das Weihnachtsgeschäft 2007 zu erwarten. Obwohl HD DVD derzeit in Front liegt, wird sich Krause zufolge langfristig Blu-ray durchsetzen.

Dritter im Bunde bahnt sich an
Mit der chinesischen Variante Versatile Multilayer Disk (VMD) ist derweil bereits ein drittes Format in den Ring gestiegen, um sich als Nachfolger der DVD zu behaupten. "Für den Kunden wird es durch einen dritten Standard noch komplizierter, sich im Formatwirrwarr zurechtzufinden. Das schlägt sich wiederum im eher zögerlichen Kaufverhalten nieder", so Andreas Hoffmann, Geschäftsführer beim Hersteller von Duplizier- und Drucksystemen Primera Technology. So lange sich nicht einer der Standards durchsetze, werde sich an der Kaufhemmnis der Kunden auch nichts ändern. (pte/red)