Digitales Fernsehen wird bis 2007 keinen Boom erleben

Das digitale Fernsehen wird auch in den nächsten Jahren keinen Boom erleben. Das ist das Ergebnis der Marktstudie "Digitales Fernsehen 2007 - Wege aus der Stillstandsfalle" von Prognos. Demnach gibt die Entwicklung des digitalen Fernsehens wenig Anlass zur Euphorie.

In Deutschland ist der Umstieg von der analogen zur digitalen TV-Übertragung in den letzten zwei Jahren kaum voran gekommen. Der Studie zufolge mangelt es am stockenden Ausbau der Netze, an der geringen Nachfrage und am Fehlen einer einheitlichen Strategie. Zwar sei die Situation in Österreich und in der Schweiz nicht so schwierig wie in der Bundesrepublik, aber auch hier sei kein Boom zu erwarten.

Österreich: Top bei neuer Technologie
In Deutschland empfangen nur sieben Prozent der Kabelhaushalte digital, die meisten davon sind Premiere-Abonnenten. Ausbaupläne wurden verschoben, gestreckt oder reduziert. In Österreich und in der Schweiz hingegen treiben Kabelunternehmen die Integration von Breitband-Internet- und Telefonie-Plattformen erfolgreich voran und gleichen so die Nachfrageschwäche beim digitalen Fernsehen aus. Nach Ansicht der Prognos-Forscher wird diese Verzögerung in Deutschland Konsequenzen haben: Während bis zum Jahr 2007 der Direkt-Satelliten-Empfang Marktteile hinzugewinnen wird, dürfte die Kabelanschlussdichte leicht sinken.

Einen herben Rückschlag für eine der wenigen Innovationsqualitäten des digitalen Fernsehens bringt auch die Entscheidung von Premiere, den vorhandenen Bestand von d-boxen zunächst nicht MHP-fähig aufzurüsten. Damit bleibt der Marktimpuls, der von attraktiven Mehrwertanwendungen ausgehen könnte, aus. So werden im Jahr 2007 in allen drei Ländern weniger als 40 Prozent der Haushalte über digitale Empfangsmöglichkeiten verfügen. Dabei überwiegt in Deutschland und Österreich der digitale Satelliten-Empfang, nur in der Schweiz liegt das Kabel vorne. Die Forscher von Prognos erwarten keine grundlegende Veränderung der Marktstrukturen im Wettbewerb mit dem Satelliten-Empfang und sehen daher das digitale Fernsehen auch im Jahr 2007 nicht als Massenmarkt. (pte/red)

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