Der Computer soll zum Butler avancieren:
Microsoft sieht Zukunft der Rechner autnom

Der Computer soll zum Butler avancieren:
Microsoft sieht Zukunft der Rechner autnom

Nach Vorstellung des US-Softwarekonzerns Microsoft werden sich Computer in Zukunft zum Wohle des Menschen verselbstständigen. "Wir müssen darüber nachdenken, wie der Computer künftig unsere Lebensbedürfnisse aktiv mitbetreut, ohne dass wir ihm für jede Tätigkeit einen Befehl geben. Er muss ein Butler werden, der weiß, was wir wollen", so die Zukunftsvision von Curtis Wong, Chef von Microsofts Medien-Forschungs-Gruppe.

Als Beispiel nannte er die Erledigung täglich wiederkehrende Tätigkeiten, die der PC von sich aus durchführt - so wie eben ein Butler zur Tea-Time Tee serviert ohne dass ihn der Arbeitgeber darauf hinweisen muss. Derzeit würde der PC noch genau so funktionieren wie zu Pionierzeiten, obwohl vor Jahrzehnten völlig unterschiedliche Voraussetzungen herrschten. "Damals waren die Computer teuer und die Beschäftigten billig, nun ist es umgekehrt", betonte Wong.

Fusion und Komplementarität im Internet
Das Internet der Zukunft werde verstärkt mit dem Fernsehen zusammenwachsen, eine Ablösung des einen durch das andere werde es nicht geben. Schon alleine weil das Aussenden eines TV-Signals für alle Fernsehnutzer billiger sei, als jeden einzelnen mit umfangreichen Inhalten zu versorgen. Die Rolle des Internets werde es sein, Zusatzinformationen wie zum Beispiel lokalen Content zu liefern. Auch werde das Internet nicht Zeitungen und Bücher verdrängen, da insbesondere Bücher ein Teil des Lifestyles seien. Schwieriger werde es für tagesaktuelle Informationen, wobei Wong bekannte: "Ich bin begeisterter Zeitungsleser".

Information für alle
Dass ein großer Teil der Weltbevölkerung keinen Zugang zum Internet hat, anerkennt Wong als Problem, wobei durch die laufende Verbilligung der Technologie Besserung in Sicht sei. "Die Zukunft ist hier, sie wurde nur noch nicht ausgeliefert", betonte Wong am Rande des Europrix Multimedia Festival im Wiener Palais Epstein. Für ihn bietet das Internet die Chance, Menschen mit Inhalten aus Regionen zu versorgen, von denen sie sonst nie Informationen erhalten würden. Wong: "Breitband-Internet ist das erste globale Fernsehnetzwerk." (apa/red)