Das große Klauen: Filme, Bücher gratis im Netz

Bücher, Kinofilme, Software: Das Netz schwappt über vor Raubkopien, illegal gescannten Bestsellern, abgefilmten Kinohits. Der neue Web-Volkssport heißt: Online-Klau. Beispiel gefällig? Es dauerte 24 Stunden dann war Harry Potter 5 im Web zu finden. Das komplette Buch konnte als .pdf-Datei downgeloadet werden. Gratis versteht sich.

  • Beispiel 1: Harry Potter Eine Hand voll Freaks benötigte gerade eine Nacht, um das komplette Buch Seite für Seite händisch einzuscannen und ins Web zu stellen. Wer Potter 5 haben will, muss nun nicht in die Buchhandlung, sondern geht auf eine Tauschbörse. Ein E-MEDIA-Test ergab: 10 Minuten (!), dann sind die 768 Seiten als PDF-Dokument downgeloadet.
  • Beispiel 2: Hulk Der Kinoblockbuster wurde aus einer New Yorker Werbeagentur geklaut, landete über mehrere Umwege bei einem Internetfreak, der den Film ins Web stellte - zwei Wochen vor dem US-Kinostart. E-MEDIA machte den Check: Nach 48 Stunden war der Film auf unserer Festplatte.
  • Beispiel 3: Terminator Der neue Schwarzenegger startet erst am 31. Juli bei uns. Das Internet hat ihn schon. Der Actionreißer wurde in den USA (dort läuft er bereits) einfach mit einem Camcorder von der Kinoleinwand abgefilmt und ins Web gebracht. 30 Stunden dauerte unser Download. Die Qualität: sehr in Ordnung.

Schaden in Milliardenhöhe
Nach neuen Untersuchungen der Marktforscher von Deloitte & Touche verliert die Filmindustrie jährlich 3,5 Milliarden Euro durch Online-Klau. Allein in Deutschland wurden letztes Jahr 15,5 Millionen Filme aus dem Netz gesaugt, sagt eine aktuelle Studie der deutschen Filmförderungsanstalt. Weltweit werden täglich über eine Million Filme aus dem Internet geladen. Und es werden immer mehr. In der Filmindustrie und den Verlagshäusern herrscht deshalb längst Alarmstufe Rot.

Verschiedene Vertriebswege
Sind die Kopien einmal im Web angelangt so gibt es drei verschiedene Wege wie sie in die Wohnzimmer gelangen:

Über Tauschbörsen
In den Online-Tauschzentralen wie etwa bei KaZaA, Shareaza oder eDonkey200Z wechseln täglich mehrere Millionen Dateien den Besitzer. Viele der Files sind illegal kopierte Filme, Bücher und Musikhits. Hier erscheint der Datenklau per richterliche Verfügung noch einigermaßen eindämmbar. Wie das etwa bei Napster oder Madster der Fall war.

Über das IRC
Im Internet Relay Chat, der als weltweiter Chatroom genutzt wird, tauschen die wahren Profis mit speziellen, wenig bekannten Programmen ihre Files. Da im IRC nur Hardcore-User in meist passwortgeschützten Channels unterwegs sind, bleiben der Entertainmentindustrie die Pforten hier verschlossen.

Über Newsgroups
Auch in den Diskussionsforen des Usenet werden Raubkopien angeboten. Hier erfolgt der Datenverkehr via E-Mail. Da die meisten User nicht ihre richtigen Mailadressen verwenden, ist eine Kontrolle der weltweit 60.000 Newsgroups unmöglich.

Heißt: Solange es das Internet gibt, werden im Netz auch Raubkopien zu finden sein. Illegal, aber wahr.

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