Dank sei dem iPod: Apple kann im vierten Quartal seinen Gewinn mehr als verdoppeln

Der Computerhersteller Apple kann sich bei seinem Music-Player iPod bedanken: Der Konzern konnte im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2003/04 , das am 25. September zu Ende ging, seinen Gewinn mehr als verdoppeln. Apple verdiente 106 Millionen Dollar (86 Mio Euro) gegenüber 44 Millionen Dollar im entsprechenden Vorjahresabschnitt. Der Gewinn pro Aktie erreichte 26 (Vorjahresvergleichszeit: zwölf) Cent. Der Apple-Deutschland-Chef zeigt sich angesichts dieser Zahlen begeistert.

Apple verbuchte einen Quartalsumsatz von 2,4 Milliarden Dollar, plus 37 Prozent. Dies hat der in Cupertino (Kalifornien) ansässige Computerhersteller nach Börsenschluss bekannt gegeben.

Marktanteil von 92 Prozent
"Wir sind absolut begeistert", kommentierte Apple-Deutschland-Chef Frank Steinhoff in einer Erstreaktion die Zahlen. Angetrieben wurde das Umsatzplus weiter von den hohen Verkaufszahlen des digitalen Musikspielers iPod. Der iPod habe bereits einen Marktanteil von 92 Prozent, so Steinhoff. Aber auch mit dem Computer-Absatz sei man bei Apple "sehr zufrieden". Hier gehe der Trend weiter zu Notebooks, wo man im abgelaufenen Quartal "exorbitante Zahlen" verbuchen konnte.

Neuer iMac wird ein Hit
"Sehr, sehr positiv" sei aber auch der neue Tisch-Computer "iMac" aufgenommen worden, erklärte der Apple-Deutschland-Chef. Der neue Rechner wurde Ende August vorgestellt. Damit habe man den Anschluss an die für Computer-Hersteller wichtige Back-to-School-Season "gerade geschafft, allerdings nicht in normalen Verkaufszahlen", so Steinhoff. Lieferschwierigkeiten hatten wie berichtet zuletzt zu Verzögerungen bei der Auslieferung von iMacs geführt.

Guter Ausblick
Auch mit dem Unternehmens-Ausblick für das angelaufene Weihnachts-Quartal gibt sich Steinhoff "sehr zufrieden". Apple erwartet für das 1. Quartal 2004/05 wie berichtet einen Umsatz zwischen 2,8 und 2,9 Mrd. Dollar und einen Gewinn zwischen 0,39 und 0,42 Dollar je Aktie.

Kernthema Audio
Der Audio-Bereich bleibe dabei ein Kernthema bei Apple. So soll der Online-Musikshop "iTunes" demnächst in mehreren kleineren europäischen Ländern an den Start gehen. Bis Ende des Monats dürften entsprechende Verhandlungen über die Musik-Rechte abgeschlossen sein. Ob sich auch Österreich unter den neuen iTunes-Märkten finden werde, sei noch offen. Bereits verfügbar ist der Download-Service in Deutschland, Frankreich und Großbritannien.

Neue "Logic"-Version
Im Bereich professioneller Audio-Software hatte Apple erst im September eine neue Version des Softwarepakets "Logic" der auf Audio-Produktion spezialisierten deutschen Tochter emagic vorgestellt. Marketing und Branding der 2002 von Apple übernommenen Firma wurden gleichzeitig mit dem Produkt-Update voll in die Mutter integriert, die Produktentwicklung soll aber in Deutschland bleiben, versichert Steinhoff.

Apple-Österreich ohne Chef
Weiter "verwaist" ist nach dem Wechsel von Christian Maranitsch zu Microsoft die Position des Apple-Österreich-Chefs. Steinhoff, der die Position interimistisch übernommen hat, ist derzeit in der "Interview-Phase", gibt sich aber zuversichtlich, bald einen Nachfolger für Österreich präsentieren zu können.

Börse nimmt Zahlen gut auf
An der Börse wurden die Apple-Zahlen positiv aufgenommen. Im elektronischen Handelssystem Xetra der Frankfurter Börse notierten Apple-Aktien gegen 9:30 Uhr mit einem kräftigen Plus von 7,50 Prozent bei 34,25 Euro. Am Mittwoch hatten die Apple-Titel in New York vor Veröffentlichung der Zahlen mit einem Plus von 3,81 Prozent bei 39,75 Dollar (32,40 Euro) geschlossen. (apa/red)

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