"Clear Play": DVD-Spieler filtert Sex und Gewalt aus Spielfilmen

Der "Gladiator" ohne Blut, "Harry und Sally" ohne Sex und "Matrix" ohne Schimpfwörter: Ein beim US-Supermarktriesen WalMart erhältlicher DVD-Player-Modell RCA DRC232N unterdrückt bei Filmen nach Willen des Konsumenten gewalttätige Momente, sexgeladene Szenen und Kraftausdrücke. Für 79 Dollar enthalten die Abspielgeräte Filter für mehr als 100 Filme, darunter "Terminator 3" und "Fluch der Karibik".

WalMart hat die Player kurz nach der Affäre um Janet Jacksons entblößte Brust bei der Super Bowl-Übertragung ins Sortiment genommen. Zum Jubel der Moralisten und der Verdammung durch die Filmliebhaber sind beim Unternehmen "ClearPlay" in einem Monatsabo zum Preis von 5 Dollar Zusatzfilter für weitere 500 Streifen erhältlich. Bevor "ClearPlay"-DVD-Player auf den Markt kamen, war das Feature schon als Zusatz-Software für DVD-Abspielgeräte erhältlich. I

Ihre Heimat hat die Filmentschärfungs-Software in Salt Lake City im Mormonen-Bundesstaat Utah, wo Matt Jarman und sein Bruder Lee in ihrem Unternehmen mittlerweile elf Mitarbeiter beschäftigen. Er habe aus religiösen Motiven gehandelt, verteidigt sich Matt Jarman, der "mit meiner Frau und meinen drei Töchtern zusammen diese Filme ansehen" will.

Als "Gesetzesbruch" bezeichnet hingegen die Vereinigung der US-Filmregisseure die Veränderung ihrer Filme durch das Abspielgerät. "Es ist unkorrekt, durch den Verkauf von Geräten Geld zu machen, die die Intention eines Filmes verändern, den man nicht erschaffen hat und an dem man nicht mitgewirkt hat".

Es sei nicht ClearPlay selbst, die die Filme "verändert", wehrt sich das Unternehmen, "sondern die Eltern. Wir geben ihnen die Möglichkeit dazu". Unter diesen Möglichkeiten finden sich drei große Kategorien (Gewalt, Nacktheit, Sprache) mit 14 Unterkategorien, die die Eltern einzeln oder im Gesamten aktivieren können. Sie können "sexuellen Inhalt, Nacktheit, explizite sexuelle Posen, rohe Sprache oder Humor, Flüche, Blasphemien oder rassistische und soziale Beleidigungen" aus den Filmen herausfiltern lassen. (APA/Red.)