CD-Preissenkung: US-Plattenlabels zeigen sich besorgt

Die Entscheidung der Universal Music Group, CD-Preise drastisch zu senken, erregt den Unmut anderer Plattenlabels, die um die Existenz von spezialisierten Musikgeschäften und Independence-Musikgeschäften fürchten. Dagegen könnten Discounter wie Wal-Mart bevorzugt werden, so die Befürchtung.

Die Verbilligung von CDs würde kleinere Geschäfte härter treffen als große, weil diese stärker auf Zahlungen des Labels angewiesen sind. Große Musikstores hätten dagegen niedrigere Kosten und mehr Verhandlungsstärke. Das berichtet die New York Times.

Durch Preissenkung an Chart-Spitze
Universal, das größte Plattenlabel der USA, hatte gestern bekanntgegeben, dass es Preise für CDs um bis zu 32 Prozent senken wird, um mehr Kunden in Plattenläden zu locken. Bereits im Jahr 2000 hat das Unternehmen begonnen, eine Preissenkung zu testen. So wurde das erste Album der R & B Sängerin Ashanti mit einem Rabatt von je zwei Dollar pro CD den Großhändlern angeboten, die dadurch angeregt wurden, den Preis für Konsumenten zu senken. In Folge wurde das Album Nummer eins in den US-Charts und verkaufte 751.000 Stück allein in den ersten beiden Wochen.

1,2 Dollar pro CD an Händler
Plattenlabel wie Universal bieten Geschäften etwa 1,2 Dollar für jede verkaufte CD an, der Preis für den Händler beträgt dabei zwölf Euro. Universal bietet seine CDs dem Händler nun für neun Euro an, die 1,2 Dollar für den Händler bleiben dabei erhalten. Andere große Plattenfirmen wie Warner Music, EMI, BMG und Sony wollen mit einer Klage gegen Universals Preissenkungs-Maßnahmen noch warten. "Wir achten immer auf unsere Preispolitik, aber wir haben keine Pläne, etwas derartiges demnächst zu tun", so Dawn Bridges, Sprecher von Warner Music. (pte/red)

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